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Jahrbuch DWAG 2022/2023

Nur-Text-Version

Zwischen Tradition und Innovation

Eine Schule im Wandel

Das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium ist mittlerweile eine 115 Jahre alte Schule, die sich ständig regeneriert und gleichzeitig viele neue Ideen entwickelt und umsetzt.

Zum diesjährigen Sommerfest „andre treffen“ werden wir wieder viele Schüler aus früheren Jahrgängen begrüßen dürfen, deren erfolgreiche Lebenswege wir ein Stück weit begleiten durften. Wir haben inzwischen über 1000 Schüler und sind damit das mit Abstand größte Gymnasium in Chemnitz. Die hohe Akzeptanz bei Schülern und Eltern verdanken wir der fleißigen Arbeit unserer Lehrer, der engen Zusammenarbeit mit der Elternvertretung und der ständigen Unterstützung unseres Fördervereins. Dabei muss auch die positive Rolle unseres Schulträgers hervorgehoben werden, der uns insbesondere bei der Digitalisierung stark unterstützt hat. So werden wir noch in diesem Schuljahr ein völlig neues Computernetz freischalten. Glasfaser macht es möglich, dass unsere Schüler zukünftig alle mit digitalen Medien arbeiten können. Hierfür war das Digitalpaket der Bundesregierung absolut hilfreich, weil damit auch alle Unterrichtsräume mit digitalen Medien ausgestattet werden. In unserer Jahrgangsstufe acht ist bereits innerhalb eines Pilotprojektes der Stadt Chemnitz jeder Schüler mit einem iPad ausgestattet. Um unsere Schüler frühzeitig im richtigen Umgang mit digitalen Medien zu schulen, haben wir in diesem Schuljahr das Fach MKT (Medienkompetenztraining) in den Klassen 5 eingeführt.

Unserer engen Zusammenarbeit mit der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte, des unermüdlichen Einsatzes des Integrationsbeauftragten und der betreffenden Lehrerinnen und Lehrer ist es geschuldet, dass im letzten Schuljahr die ersten zwei blinden Schüler erfolgreich das Abitur am Dr.-Wilhelm- André-Gymnasium ablegen konnten. Das ist sicherlich ein Novum in Sachsen, auf das wir besonders stolz sind und das uns motiviert, diesen Weg mit ganzer Kraft weiter zu verfolgen. In diesem Jahrbuch sehen Sie aber auch, dass wir nicht nur Lernstoff vermitteln, sondern einen breiten GTA-Bereich haben und viele Projekte durchführen, die in der Zeit nach Corona endlich wieder im vollen Umfang stattfinden konnten und für unsere Schüler immens wichtig waren. Ich bedanke mich ganz ausdrücklich bei unserem Förderverein für die Herausgabe dieses Jahrbuches. Es ist in seiner Qualität sicherlich einmalig.

Andreas Gersdorf
Schulleiter

Goethes Grüße vom Stein des guten Glücks

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Schuljahr durfte ich zusammen mit Frau Schneider meinen Leistungskurs Deutsch auf Exkursion nach Weimar begleiten.

Anfängliche Bedenken, ob dieses Reiseziel den Anforderungen einer Abschlussfahrt genügen würde, konnten glücklicherweise schnell zerstreut werden, wenn auch des Öfteren die Frage im Raum stand, wer eigentlich Goethe erfunden habe. So ließen sich 16 Schülerinnen und Schüler nicht nur in die klassischen Gefilde des Weimarer Parks an der Ilm entführen, sondern wir wandelten gemeinsam für unvergessliche vier Tage auf Goethes und Schillers Spuren.

In Goethes Gartenhaus stießen wir auf den „Stein des guten Glücks“, ein Denkmal, das Goethe 1777 errichten ließ. Es besteht aus einem Kubus, dem Symbol für Festigkeit und Beständigkeit, und aus einer Kugel, sie steht für das Schwankende und Unbeständige. Goethe widmete das Denkmal Agathé Tyché, der Göttin des Schicksals, der glücklichen Fügung und des Zufalls und es gilt als Liebesbeweis für Charlotte von Stein.

Diese Balance zwischen Festigkeit und Schwanken, Beständigkeit und Zufall prägt unsere täglichen pädagogischen Aufgaben und auch unsere Arbeit im Förderverein. Engagement für ein Ehrenamt kostet Zeit und ist nicht selbstverständlich. In der diesjährigen Mitgliederversammlung kommt es zu einer Neuwahl und zur Verabschiedung zweier Vorstandsmitglieder, Frau Erdeli und Herrn Knittel.

Lieber Bernd, du hast für uns Richard von Weizsäckers Zitat „Sich zu vereinen heißt teilen lernen.“, verkörpert, hast deine Zeit neben der großen Verantwortung als Oberstufenberater der Vorstandsarbeit gewidmet, bei tausenden von Überweisungen den Überblick und in jeder Situation die Ruhe bewahrt. Vielen Dank dafür. Frau Erdeli, Sie waren für uns die glückliche Fügung oder, wie es Charles Dickens formulierte: „Tue so viel Gutes wie du kannst und mache so wenig wie nur möglich Gerede darüber.“ Seit unglaublichen neun Jahren unterstützten Sie uns im Vorstand, seit 2017 als Schatzmeisterin, selbst noch drei Jahre, nachdem Ihr Sohn Ben nach erfolgreichem Abitur unsere Schule verlassen hatte. Sie waren definitiv der Kubus unseres Fördervereins: „Keine Buchung ohne Beleg.“ (S. Erdeli) Wir bedanken uns für Ihre Zeit, Ihre Beharrlichkeit und Gründlichkeit und wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit des neuen Vorstandes, in dem wir Frau Engelhardt und Frau Held herzlich begrüßen. Möge der „Stein des guten Glücks“ unseren Schülerinnen und Schülern auch künftig zur Seite stehen. Die meines Kurses hat er inspiriert zu sehenswerten künstlerischen Reisetagebüchern und ich wünsche ihnen, dass er sie auf ihrer Reise nach dem Abitur weiter begleitet.

Liebe Leserinnen und Leser, dieses Jahrbuch zeugt vom Glück der gemeinsamen Arbeit am Dr.-Wilhelm-André- Gymnasium, des Erfolges nach jahrelangem Üben und Trainieren und einem rastlosen Streben der ständig tätigen Schüler- und Lehrerschaft. Goethe wäre stolz auf uns.

Viel Spaß beim Lesen.
Ihre Romy Haubensak

Liebe Leserinnen und Leser!

Auch in diesem Schuljahr möchte ich mich als Elternratsvorsitzende des Dr.-Wilhelm-André-Gymnasiums auf diesem Wege beim gesamten Kollegium, bei allen Schülerinnen und Schülern sowie bei allen Familien für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken! Im Schuljahr 2022/2023 wurden die Eltern unseres Gymnasiums in der Schulkonferenz vertreten durch:

  • Andra Ittner, Klasse 5/3 (Elternratsvorsitzende)
  • Janet Oehme, Klasse 10/5 (stellvertretende Elternratsvorsitzende)
  • Thomas Mehlhorn, Klasse 12/9
  • Alexander Steudten, Klasse 6/2
  • Sebastian Meyer, Klasse 7/1
  • Petra Meyer, Klasse 8/4

„Bereitet das sächsische Bildungssystem gut auf ein Leben nach der Schule vor? Sollten praktische Fähigkeiten oder soziale und digitale Kompetenzen einen größeren Stellenwert in der Ausbildung genießen? Welche Schwerpunkte muss die Bildungspolitik setzen, um zukünftig einen reflektierten Umgang des Menschen mit sich und seiner Umwelt zu gewährleisten?“ (https://www.sachsen2030.net/bildung) Unter dem Slogan „Bildungsland 2030“ wird aktuell über Ideen nachgedacht, wie die Schule der Zukunft in unserem Freistaat aussehen soll. Nicht nur an unserem Gymnasium machen sich viele Eltern aktuell Gedanken darum, ob und wie das sächsische Schulsystem die aktuellen Herausforderungen so bewältigt, dass ihre Kinder gut auf das Leben bzw. zumindest auf einen erfolgreichen Schulabschluss vorbereitet werden. Der anhaltende Mangel an Lehrkräften, der auch am DWAG dazu führte, dass nicht alle Unterrichtsstunden entsprechend der Stundentafel unterrichtet werden konnten und die weiter spürbaren Folgen der pandemiebedingten Schulschließungen werden auch in den kommenden Schuljahren Herausforderungen darstellen. Unterstützung erhalten werden die Schüler und Schülerinnen sowie die Lehrkräfte des DWAG ab dem kommenden Schuljahr durch eine(n) Schulsozialarbeiter(in) – nach jahrelangem Ringen bewilligt durch die Stadt Chemnitz.

Neben der Bewältigung dieser großen Aufgaben sind es für mich immer wieder die (scheinbar) kleinen Momente, die das gymnasiale Leben am DWAG ausmachen. Bedanken möchte ich mich deshalb an dieser Stelle stellvertretend für alle, die das Schulleben am DWAG mitgestalten, bei:

  • einer Kunstlehrerin, die meine Tochter durch die Abiturzeit getragen hat – mit ermutigenden Worten und Yogastunden am Montagmorgen
  • einer Sekretärin, die mit Ruhe und Geduld auch frühmorgens jede Telefonanfrage beantwortet • einem Englischlehrer, der für Elternanliegen jederzeit ein offenes Ohr hat
  • einem Schüler, der weiß, wie er für die Schülergenossenschaft EcoActionS begeistern kann • einem Vater, der außerschulische Projekte für die Klasse anstößt
  • einer Elternsprecherin, die auf jede Elternratsmail reagiert
  • einem Schulleiter, bei dem nach vielen Jahren im Schuldienst die Begeisterung an seinem Job immer noch spürbar ist.

Vielen Dank!

Allen Abiturienten und Abiturientinnen einen herzlichen Glückwunsch und einen guten Start für Eure nächsten Schritte. Alina, wir sind sehr stolz auf Dich!

Andra Ittner
Elternratsvorsitzende
Himmelfahrt 2023

Mitwirkung mit Wirkung

Grußwort der Schülervertretung

Liebe Leserinnen und Leser, das Jahrbuch ist seit nunmehr fast 30 Jahren eine wirklich feste Konstante an unserer Schule. Schlägt man die Jahrbücher vergangener Schuljahre auf, so kann man deutlich sehen, wie die Schule und damit auch die Schulgemeinschaft (zusammen) gewachsen ist. Auch wortwörtlich kann man bei allen Schülerinnen und Schülern einen riesigen Unterschied – allein schon vom Aussehen – feststellen, wenn man die Klassenfotos der Klassen 5 und 12 miteinander vergleicht. Auch unsere Vorgänger haben jedes Jahr ein Grußwort für das Jahrbuch eingereicht. Liest man diese einleitenden Worte, wird man Zeuge von vielen ambitionierten Ideen und Wünschen, die den Schulalltag bereichern sollten. So wollen wir diese Tradition auch gern in diesem Jahr fortführen. Im August 2022 startete die Schülervertretung unter dem Motto „Mitwirkung mit Wirkung“ hoch motiviert in ein neues Schuljahr. Die Schülersprecher Jakob Lösch, der stellv. Schülersprecher Nils Frackowiak und der Beigeordnete Jannik Riedel bildeten dabei, neben vielen weiteren engagierten Mitgliedern, den Vorstand, der die Arbeit der Schülervertretung koordinierte. Leider mussten wir feststellen, dass die SV eine große Unbekannte im Schulalltag ist. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, geben wir im Folgenden einen kleinen Überblick, was wir dieses Jahr erreicht haben und demnächst noch erreichen wollen.

Wie quasi jedes Jahr durften wir im September 2022 das Dr.-Wilhelm- André-Gymnasium auf der Bildungsmesse repräsentieren. Gemeinsam mit der Schulleitung und der Elternvertretung haben wir die Fragen vieler neugieriger Viertklässler und deren Eltern beantwortet als auch einen Einblick in den Schulalltag gegeben. Natürlich durften dabei auch ein paar Experimente aus dem Chemieunterricht sowie eine kleine künstlerische Mitmachaktion nicht fehlen. Erstmalig ist es uns gelungen, das Projekt „Andrés Weihnachtspost“ durchzuführen. Das Prinzip, das dahintersteht, ist simpel: Alle Schülerinnen und Schüler aber auch die Lehrkräfte und das Schulpersonal konnten sich schulintern liebe Weihnachtsgrüße oder Ähnliches schicken. Dabei spendeten sie pro Brief einen kleinen Betrag an den Elternverein krebskranker Kinder Chemnitz. So durften wir am letzten Tag vor den Weihnachtsferien mehr als 350 Briefe an die jeweiligen Empfänger übergeben. Am meisten haben wir uns darüber gefreut, dass wir mit dieser Aktion 355,00 Euro einnehmen konnten. An unserem Tag der offenen Tür, im Februar 2023, konnten wir Schulführungen anbieten und somit vielen Gästen einen kleinen Einblick ins André ermöglichen. Ebenso standen wir bei auftretenden Fragen und Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Ein Herzensprojekt war es auch, das mit der Weihnachtspost gesammelte Geld an Frau Theiling vom Elternverein krebskranker Kinder übergeben zu können. So fand die Spendenübergabe in unserer Aula im festlichen Rahmen und auch im Beisein von vielen Gästen und der Schulleitung statt. Mithilfe der Spenden finanziert der Elternverein nun einen Ausflug in ein mittelsächsisches Schullandheim. Eine weitere Errungenschaft dieses Jahres ist die Einführung unserer neuen Geschäftsordnung. Nach langen, intensiven Diskussionen und vielen Kompromissvorschlägen in den Vollversammlungen war es uns gelungen, die notwendige Mehrheit für unsere Entwurfsfassung zu erreichen. Die Geschäftsordnung, oder kurz GO, beinhaltet umfangreiche Regelungen, die die inneren Abläufe der Schülervertretung, wie bspw. Wahlen, betreffen und ist daher für uns sehr wichtig.

Natürlich stand auch die politische Bildung unserer Klassen- und Kurssprecher mit auf der Tagesordnung. Im Juni 2023 exkursierten wir – das erste Mal in der Geschichte der Schülervertretung – in das Herz der Demokratie – nach Berlin. Mit fast 40 Schülerinnen und Schülern ging es schon sehr früh los, da dieser Donnerstag ein sehr vielfältiges Programm beinhaltete. Nachdem wir in der Bundeshauptstadt angekommen waren, besuchten wir das Bundesministerium der Verteidigung mitsamt der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand im Nationalsozialismus“. Nach einer entsprechenden Mittagspause in Berlin ging es weiter in den Deutschen Bundestag. Dort waren wir mit dem Chemnitzer Abgeordneten Frank Müller-Rosentritt und dem Büroleiter des Abgeordneten Detlef Müller, Tobias Virgin, einem ehemaligen Andréander, verabredet. Nach den spannenden Gesprächen über das aktuelle politische Geschehen hatten wir natürlich auch noch eine entsprechende Freizeit eingeplant. Letztlich war es ein sehr gelungener Tag mit vielen neuen Eindrücken für uns. Dieses „Pilotprojekt“ war definitiv erfolgreich und wir hoffen, eine solche Exkursion auch im nächsten Schuljahr anbieten zu können. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei Herrn Hauptmann Schwaabe und den Herren Abgeordneten Müller-Rosentritt und Müller bedanken, die uns die Berlinexkursion erst ermöglicht haben. Gleiches gilt natürlich auch für Frau van Doorn und Frau Reibeling, die uns an diesem Tag begleiteten.

Weiterhin unterstützen wir tatkräftig das Organisationsteam des André-Treffens, unserem Sommerfest, das dieses Jahr am 01. Juli 2023 stattfindet. Neben den Schulführungen für Interessierte und Ehemalige können wir auch bei vielen anfallenden Aufgaben behilflich sein. Auch durften wir als Schülervertretung den Donnerstag vor den Sommerferien organisieren. Bei diesem sog. „Toleranztag“ laden wir jedes Jahr zu vielen unterschiedlichen Workshops ein, bei denen die Schülerinnen und Schüler dann viel Neues zum Themenkomplex „Toleranz“ lernen können. Die Bandbreite reichte dieses Jahr von „Hass im Netz“ über „sexuelle Bildung“ oder „Rechtsextreme Tendenzen“ und auch „Antisemitismus“. Elementarer Bestandteil unserer Arbeit war und ist natürlich auch die Repräsentation aller 1071 Schülerinnen und Schüler in der Schulkonferenz und dem StadtSchülerRat Chemnitz. In beiden Gremien haben wir uns mit viel Nachdruck für die Interessen unserer Mitglieder engagiert und auch zahlreiche positive Beschlüsse erwirken können. Leider haben wir es in diesem Schuljahr nicht mehr geschafft, einen Schulball zu veranstalten. Wir sind jedoch gerade in der Planungsphase, sodass dieser mit großer Sicherheit im nächsten Schuljahr stattfinden kann.

Auch freuen wir uns im nächsten Schuljahr sehr darauf, pädagogische Unterstützung von einem Sozialarbeiter zu erhalten. Wurde dies doch schon so lange von uns allen gefordert, hat der zuständige Ausschuss des Stadtrates für Jugendhilfe den erforderlichen Beschluss im Mai 2023 gefasst. Darüber und die hoffentlich künftige Unterstützung im Schulalltag, freuen wir uns schon jetzt.

Letztlich müssen wir uns noch bei vielen Beteiligten ganz herzlich bedanken, die unsere effektive Arbeit erst möglich gemacht haben. Ein riesiges Dankeschön sprechen wir daher an die Schulleiter, Herrn Gersdorf und Herrn Reuther, und an unsere Sekretärinnen Frau Dwinger und Frau Heß aus, ohne die wir jetzt noch immer im Dunkeln tappen würden und die uns immer tatkräftig zur Seite standen. Auch bei Herrn Jendras, dem Förderverein und auch dem Vorstand dürfen wir uns herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken. Letztlich wollen wir uns natürlich auch bei euch allen für euer großes Vertrauen in uns bedanken. Dankeschön!

Liebe Leserinnen und Leser, wir hoffen, Ihnen und euch einen guten Über- bzw. Einblick in unsere Arbeit gegeben zu haben. Außerdem hoffen wir, dass Sie auch dieses Jahrbuch dafür nutzen, sich später einmal an ein unvergessliches Schuljahr 2022/23 – zusammen mit der Schülervertretung – erinnern zu können. Freuen Sie sich also über spannende Einblicke in das Schulleben am Andrégymnasium auf den kommenden Seiten.

In der Hoffnung, dass der kommende Vorstand unsere Projekte und Ideen weiterführen wird, wünschen wir Ihnen und euch allen erholsame und schöne Sommerferien!

Jakob Lösch, Nils Frackowiak und Jannik Riedel

Herzlich willkommen

Tag der offenen Tür am Andrégymnasium

Am 28.01.23 durften wir endlich wieder 500 Gäste persönlich begrüßen. Unsere Fachbereiche präsentierten die Inhalte ihrer Unterrichtsfächer und luden zum Mitmachen und Schnuppern ein. Danke, lieber Schülerrat, dass ihr 355 Euro aus unserer Weihnachts-Spendenaktion an den Elternverein krebskranker Kinder übergeben habt.

Romy Haubensak

Das Fach Russisch

Tag der offenen Tür

Am 28. Januar 2023 fand am DWAG der Tag der offenen Tür statt. Da das DWAG mit Englisch, Französisch, Latein und Russisch ein breit gefächertes Fremdsprachenangebot hat, stellten sich auch diese Fremdsprachen in liebevoll eingerichteten Kabinetten mit kulinarischen Köstlichkeiten und freundlichen und hilfsbereiten Schülern und Lehrern vor.

Russisch wird am DWAG als mehrjährige Tradition als zweite Fremdsprache unterrichtet. Das Russischkabinett E.16 war mit verschiedenen Plakaten zur russischen Sprache und Landeskunde geschmückt, die Gäste wurden mit den Worten «Добро пожаловать!» (Herzlich willkommen!) begrüßt. Hier konnten die Besucher die kyrillische Schrift schreiben üben, russische Motive malen und sich über die Sprache, das Fach und die Unterrichtsinhalte informieren – oder sich einfach nur sich nett auf Russisch oder Deutsch unterhalten. Verschiedenste Unterrichtsmaterialien und Schülerarbeiten wie Plakate und Flyer waren ausgestellt und konnten gesichtet werden. Auch das Maskottchen des am DWAG genutzten Lehrwerks «Конечно», der Bär Мишка, durfte als Dekoration nicht fehlen. Desweiteren konnte man den самовар (Teekocher), хохлома (dekorative Malerei floraler Muster) auf Holzgegenständen des Alltagsgebrauchs, матрёшки (ineinander geschachtelte Holzpuppen) und andere typische russische Souvenirs begutachten. Die сладкоежки (Naschkatzen) durften sich über verschiedene russische Süßigkeiten wie конфеты, мармелад, зефир und die Limonade «Буратино» freuen. Außerdem lief der russische Kult- Trickfilm «Ну погоди!» mit den geliebten Charakteren Hase und Wolf, die Jung und Alt zum Lachen bringen.

Der Tag hat, unabhängig von der Fremdsprache oder vom Fach, den Organisatoren und Besuchern viel Freude und Spaß bereitet.

Alicia Schädlich, Referendarin

Herbstfest

Im Deutschunterricht habe ich gelernt, dass der Herbst im Gedicht als eine Zeit des Umbruchs interpretiert werden kann.

Es ist also zeitlich absolut passend, das Herbstfest des Andrégymnasiums zeitgleich mit dem Einbrechen der neuen Jahreszeit zu veranstalten. Denn für all die Fünftklässler, die wir an unserer Schule begrüßen konnten, bietet sich nun die Gelegenheit ihre neuen und vielleicht auch zukünftigen Fachlehrer genauer kennenzulernen. Zu meinem Erstaunen sind auch viele der Eltern, Schüler und Lehrer anwesend gewesen. Man unterschätzt nämlich gerne einmal, wie viele Schüler wir doch in einer Klassenstufe umfassen und was dies auch für einen organisatorischen Aufwand erzeugt, wenn sich alle samt Eltern und Klassenlehrern treffen wollen. Aus diesem Grund finde ich es auch wichtig, besonders den Organisatoren zu danken sowie auch den Schülern, die ihren Freitagnachmittag aufgegeben haben, um Cola, Kuchen und Schokolade zu verkaufen. Aber auch das Entertainment konnte sich an diesem spätsommerlichen Abend sehen lassen. Es gab Gesangseinlagen, Gedichtsvorlesungen in unterschiedlichsten Sprachen und auch ein Flöten- Konzert, welches sogar schon in unserer Mathestunde angefangen hat zu üben.

Es ist trotzdem immer wieder bereichernd zu hören wie viel Wert in unserer Schule auch auf das Musikalische gelegt wird, was sich gerade bei diesen Events bemerkbar macht. Nach den musikalischen Einlagen von Chor und Orff-Gruppe sowie der Jazz- Band konnte man sich auch anderweitig begnügen. So gab es Stände zum Basteln, Tattoos Malen oder auch einfach mit anderen in unserem Käfig Fußball spielen.

Wer nach einer 1:2-Niederlage Hunger bekommen hat, der konnte sich an unserem wirklich beeindruckendem Buffett etwas zu essen holen. Neben Schnitzel, Bratwurst und Salat gab es auch Kuchen, Getränke jeder Art und vieles mehr. Es ist schön zu sehen, dass nach der Coronazeit endlich wieder Treffen dieser Art stattfinden können und sowohl Schüler als auch Eltern die Möglichkeit bekommen, sich mit unseren Lehrern bekanntzumachen.

Arthur Kohlmüller,
AG Jahrbuch

Das Herbstfest

Es war schon wieder Herbst und das heißt, dass wieder das Herbstfest gefeiert wird! Alle freuten sich schon und jetzt war es endlich so weit.

Das Herbstfest begann mit einer Begrüßung unseres Schulleiters Herrn Gersdorf und einem Schüler. Sie hatten angekündigt, welche Auftritte folgten: Der Chor mit einigen Liedern, geleitet von Frau Eichelkraut, der Französischkurs mit einem Gedicht, der Russischkurs mit einem russischen Märchen namens „Rübe“ und natürlich noch die Trommler.

Jetzt fragt ihr euch bestimmt, welche „Attraktionen“ es noch gab, oder? Es wurde Henna gemacht und es gab einen Stand, an dem man herbstliche Bilder machen konnte. Aber auch für leere Mägen war gesorgt. So gab es einen Stand mit Rostern, einen mit Waffeln und einen mit Getränken.

Ach ja, hätten wir ja fast etwas vergessen! Wie waren die Leute, die beim Herbstfest waren? Die Besucher des Herbstfests waren alle sehr freundlich, nett und gut drauf. Und was hat jetzt ihnen am besten gefallen? Den meisten hat besonders gefallen, dass es viele abwechslungsreiche Stationen gab.

Jasmin Ewert, Klasse 5/2

Terror und Gangsterrap

Durch die Anstrengungen vieler Fachlehrer und Fachlehrerinnen ist es uns als Schule des Öfteren möglich, Menschen des öffentlichen Lebens zu uns einzuladen und so auch Einblicke in andere Lebenswelten zu gewinnen sowie über bestimmte Themen aufgeklärt zu werden.

Vor einem prall gefüllten Mehrzweckraum und nach einer digitalen Glanzparade unserer Technik begann der jüdische Rapper Ben Salomo seine Ansprache. Salomo, mit echtem Namen Jonathan Kalmanovich, begann über seine Kindheit und Jugendjahre zu sprechen und machte auf den bereits mit elf Jahren erlebten Antisemitismus aufmerksam. Für mich ist das ein Einblick in eine völlig andere Welt: In meinem behüteten Umkreis ist es schwer sich vorzustellen, dass Kinder bereits mit knapp über zehn Jahren einen Mitmenschen aufgrund von einer Religion diskreditieren, mit der sie nie zuvor Kontakt hatten. Sein weiterer Vortrag baute stark auf dieser Erfahrung auf. „Welche Einflüsse hat eine Person erlebt, damit sich der Antisemitismus derart durchsetzen kann?“ Er appellierte an uns, dass wir selbst im eigenen Familienkreis auf Gerüchte achten und diesen entgegentreten sollen. Auch wenn ich mir mehr Dialog zwischen Sprecher und Publikum gewünscht hätte und nicht nur Suggestivfragen, gewann Kalmanovich mit dem Thema Antisemitismus und Islamistennähe in der Rap-Szene ziemlich schnell die Aufmerksamkeit für sich. Es ist erschreckend, dass einzelne große Rapper offen mit Terroristen sympathisieren und von ihren Fans dafür sogar noch gefeiert werden. Dabei war der Antisemitismus zwar stets im Vordergrund, doch Salomo machte auch auf die realen Gefahren für Nicht-Gläubige aufmerksam. Rapper mit Kalaschnikow tun zwar gerne cool, wenn sie vor ihrem Lambo posen, doch die Werte, die sie teilweise verkörpern, gefährden unsere demokratische Grundordnung und damit auch unsere Gesellschaft. Durch ihre Musikvideos gewinnen sie immer mehr Fans, die denken und handeln wie sie. Schaut euch die Gebiete rund um die Welt an, in denen Terroristen an der Macht sind. Sei es Afghanistan oder der Sudan. Möchten wir solche Menschen an der Macht? Wir müssen unsere Demokratie und unsere Werte gegen solche Einflüsse schützen! Es ist nicht cool, mit einer Kalaschnikow Menschen zu erschießen, Frauen wie Tiere zu behandeln und sich einen Terroristen auf die Hand zu tätowieren. Genau diese Sensibilisierung für den Islamismus ist Salomo gut gelungen. Er zeigt wie verwachsen das Geflecht zwischen Islamismus, Nationalsozialismus und Antidemokratismus sein kann und verweist unter anderem auf den bizarren Nazi-Kult in einigen Staaten wie dem Iran, die ihren Antisemitismus und Antizionismus, sowie ihre Hingabe zu Hitler offen zeigen. Es ist scheinbar unverstellbar, dass genau dieser radikale und menschenverachtende Kult überall auf der Welt bis in die obersten Schichten, Anhänger findet. Natürlich heißt dieses Genre der Musik Gangsterrap, aber wollt ihr Musik von einem Gangster oder von einem Terroristen hören? Ich kann nur seine Worte wiederholen und an euch appellieren: Schaut nach, wer das ist, dessen Musik ihr gerade hört und hinterfragt auch die Message, die der Rapper euch versucht zu überbringen. Ich finde es sehr wichtig, dass man versucht eine möglichst große Anzahl an Menschen über diese Radikalisierung in der Musikszene aufmerksam zu machen, um hinterfragen oder gegenhalten zu können und verstehe natürlich auch die Emotionalität mit der Salomo teilweise sprach.

Dennoch gibt es auch einige Aussagen Salomos, die sicherlich auch kritisch betrachtet werden dürfen. Beispielsweise seine Behauptung, wir alle und insbesondere unsere Großeltern seien für die Verbrechen der Nationalsozialisten im Dritten Reich verantwortlich gewesen. Wenngleich wir natürlich als Bundesrepublik ein schweres Erbe durch den Zivilisationsbruch der Shoa, den Salomo hier anspricht, zu tragen haben und damit auch eine besondere Verantwortung einhergeht, an diese Verbrechen zu erinnern, ist seine pauschalisierende Aussage doch falsch. Wir persönlich und auch unsere Großeltern, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren oder Kleinkinder waren, können keinesfalls für die begangenen Verbrechen verantwortlich sein. Dazu kommt, dass es eine große Anzahl an Familien gab, die erst nach dem Krieg emigriert sind oder passiv Widerstand leisteten und demnach sogar meistens selbst unter der NS-Führung litten. Es kann vollkommen außer Frage stehen, dass es auch heute noch sehr wichtig ist, Vorurteile zu bekämpfen. Schert man im nächsten Atemzug jedoch alle über einen Kamm, wird diese Absicht leider abgeschwächt.

Arthur Kohlmüller, AG Jahrbuch

Durch die Anstrengungen vieler Fachlehrer und Fachlehrerinnen ist es uns als Schule des Öfteren möglich, Menschen des öffentlichen Lebens zu uns einzuladen und so auch Einblicke in andere Lebenswelten

Erinnern – Gedenken – Mahnen

Jedes Jahr am 27. Januar – dem offiziellen „Holocaust-Gedenktag“ – wird bundesweit von vielen Menschen den Opfern der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 gedacht sowie an die Verbrechen in den Konzentrationslagern erinnert.

Dieses Jahr fand die entsprechende Sächsische Gedenkveranstaltung im Chemnitzer Park der Opfer des Faschismus vor dem Georgius-Agricola-Gymnasium statt. Auf Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt, Sven Schulze, haben auch einige Schülerinnen und Schüler unserer Schule an die Shoa in Sachsen und ganz Deutschland erinnert.

Neben unserem Oberbürgermeister waren auch der Sächsische Ministerpräsident, der Präsident des Sächsischen Landtags und viele Mitglieder des Land- und Bundestags zugegen. Renate Aris, eine der letzten HolocaustÜberlebenden in Sachsen, richtete neben den anderen Anwesenden ebenfalls sehr emotionale Worte an alle Gäste. Insbesondere mahnte sie an, dass sich ein solcher Zivilisationsbruch, wie ihn die Nationalsozialisten begingen, nicht wiederholen dürfe und wir in der heutigen Zeit insbesondere für rechte Hetze und Gewalt sensibilisieren sollten. Begleitet wurde die gesamte Veranstaltung von kulturellen Beiträgen von Schülerinnen und Schülern des Georgius- Agricola-Gymnasiums. Nehmen wir uns diese Botschaften also wirklich zu Herzen und tragen gemeinsam dafür Sorge, dass es in unserer heutigen Gesellschaft keinen Platz für Hass und Hetze gibt!

Jannik Riedel, AG Jahrbuch

EcoActionS

Gemeinsam schaffen, was einer allein nicht kann

Es ist Mittag am 26.09.2022. Im Versammlungsraum der Volksbank Chemnitz sind acht schick gekleidete Jugendliche ziemlich beschäftigt: Eine Präsentation wird hochgeladen, Protokolle vorbereitet, Unterlagen sortiert, Gäste begrüßt und mit Getränken versorgt.

Ein Buffet steht bereit und eine Torte, wie man sie nur von ganz besonderen Anlässen kennt, wird heimlich ausgepackt und abgedeckt. Inzwischen plaudern die Gäste. Herr Gersdorf als Schulleiter und Frau Haubensak als Vertreterin des Fördervereins. Zudem Vertreter des Genossenschaftsverbandes und der IHK, sowie Herr Meyer und Frau Motek von der potential.akademie eG. Alle warten auf den großen Moment: den Beginn der Gründungsveranstaltung der Schülergenossenschaft EcoActionS. Frau Wagner und Herr Schirrmeister, die die Jugendlichen auf ihrem Weg bis zu diesem Tag begleitet haben und auch weiterhin begleiten werden, beobachten die Szenerie und schauen, ob ihre Hilfe benötigt wird. Doch die Jugendlichen sind souverän und gut vorbereitet.

Hinter ihnen liegen mehrere Monate Vorbereitungszeit. Im Frühjahr 2022 hatte sie das Vorhaben geeint, eine Schülerfirma gründen zu wollen, um nachhaltige Produkte in der Schule verkaufen und Veranstaltungen organisieren zu können. Die Themen Nachhaltigkeit und Spaß sollten miteinander verbunden und ein wesentlicher Teil des Klimaschule-Projektes werden. Doch für die Umsetzung war ein ganzes Stück Arbeit nötig: Zuerst musste die Entscheidung zur Rechtsform getroffen werden. Die Diskussionen dazu waren jedoch nicht lang, denn eine Genossenschaft, mit den Grundgedanken von Solidarität, Gleichberechtigung und ökologischem Bewusstsein, passte einfach am besten zu den Zielen und Akteuren. Der nächste Schritt war das Finden einer Partnergenossenschaft aus der realen Geschäftswelt, die bereit ist, die Schülergenossenschaft finanziell und mit Rat und Tat zu unterstützen. Mit Hilfe des Genossenschaftsverbandes wurde die Volksbank Chemnitz eG und ihre Tochter potenzial.akademie eG als Kooperationspartner gewonnen. Unser Förderverein übernahm die Trägerschaft und damit die rechtliche Verantwortung für EcoActionS. Es musste außerdem ein Logo entwickelt, ein Business- und Finanzplan erstellt und die Satzung ausgearbeitet sowie beim Genossenschaftsverband zur Prüfung vorgelegt werden. Hinzu kamen die Vorbereitungen der Gründungsversammlung mit Einladungen, Presseerklärung, Abstimmungen, Protokollen u.v.m. Ein hartes Stück Arbeit, aber sie ist getan.

So führen nun Lennart Hartmann (Klasse 12) und Pepe Riedel (Klasse 9), die für den Vorstand kandidieren, souverän und mit einer Portion Humor durch die Veranstaltung. Dominik Reichel (Klasse 12), der für den Aufsichtsrat kandidiert, kümmert sich mit Unterstützung von Anton Czygan (Klasse 11) gewissenhaft um alle Formalien. Und nach nicht einmal einer Stunde ist alles geschafft: EcoActionS ist gegründet. Es kann gefeiert werden! Endlich! Die Torte wird angeschnitten, das Buffet eröffnet und verschiedene Fotos geschossen. Das vom Vorstand zeigt Lennart Hartmann und Arielle Lamm aus Klasse 12 sowie Pepe Riedel aus Klasse 9. Für das Foto vom Aufsichtsrat stellen sich Dominik Reichel aus der Klasse 12, Herr Schirrmeister als Vertreter des Fördervereins und Herr Meyer als Vertreter der Partnergenossenschaft auf. Auf dem letzten Foto sieht man alle Gründungsmitglieder. Zu den bereits erwähnten kommen noch Katerina Lis aus Klasse 12, Anton Czygan aus Klasse 11, Celine Weiland und Gabriel Steinbock aus der Klasse 10 sowie Frau Sandy Wagner als betreuende Lehrerin.

Ein reichliches halbes Jahr später: Es ist der 20.04.2023. Wieder schick gekleidete Jugendliche – dieses Mal aber doppelt so viele wie noch vor einem halben Jahr. Zudem Gäste von der potential.akademie, dem Genossenschaftsverband und der IHK in einem Raum. Getränke und Kuchen stehen bereit. Die erste Generalversammlung von EcoActionS steht an. Es müssen Nachfolger für Vorstand und Aufsichtsrat gewählt werden, da unsere Zwölfer ins Abitur gehen. Lennart führt zum letzten Mal in seiner ganz eigenen seriösen Art durch die Veranstaltung und gibt dann den Vorsitz an Steven Cardia (Klasse 10) ab. Dem neuen Vorstand gehören außerdem erneut Pepe Riedel (Klasse 9) und die neu gewählte Celine Weiland (Klasse 10) an. Innerhalb des Aufsichtsrates gibt es auch einen Wechsel. Nachdem Dominik zum vorerst letzten Mal das Protokoll führt, übergibt er seine Ämter an Amelie Tschierschwitz und Jessy Wolf aus der Klasse 8. Diese werden durch Herrn Schirrmeister und Frau Motek von der potential.akadmie unterstützt.

Auch wenn der Jahresabschluss noch aussteht, lohnt sich ein Blick auf die letzten Monate: Die Mitgliederzahl bei EcoActionS eSG hat sich verdoppelt und das Unternehmen schreibt durch den Verkauf von selbst hergestellten Produkten (Graspapierumschläge, gemeinsam gebackene Weihnachtsplätzchen, selbst gegossene Osterkerzen) des Öko-Marktes schwarze Zahlen. Bei den Schulveranstaltungen war EcoActionS eSG jeweils mit den Waffelbäckern vertreten. Sie haben einmal mehr gezeigt, dass bio, fair gehandelt und teilweise sogar vegan ziemlich lecker sein kann und es auch gar nicht teuer sein muss. Auch der Verkauf der „Guten Schokolade“, mit der Baumpflanzprojekte unterstützt werden oder der Vertrieb von veganen, klimaneutral hergestellten Gummibärchen und der von nachhaltigen Schreibwaren ist dank Emily Fischer, Emma Kreißig, Setayesh Mohammadi und Sofie Ehleben aus der Klasse 6 mehr als erfolgreich. Hinzu kam der erste große Catering- Auftrag für 50 Personen im Rahmen des Sportlehrertages, welcher zwar ein besonderer Kraftakt war, aber durch das Zutun aller ebenfalls hervorragend gemeistert wurde. Zu guter Letzt erfolgte die Zusage von Fördergeldern der Stiftung Bildung, die es ermöglichen werden, Equipment für zukünftige Veranstaltungen zu kaufen, welche im nächsten Schuljahr im Musikkeller stattfinden sollen.

Insgesamt kann man sagen, dass wir in unserem ersten Jahr enorm viel gelernt und aber auch Sachen auf die Beine gestellt haben, die keiner von uns allein geschafft hätte. Wir hoffen auch zukünftig weiterhin viele neue Gesichter und Ideen bei EcoActionS eSG begrüßen zu können, um weiterhin das Thema Selbstwirksamkeit an die Schülerschaft heranzutragen und die ursprüngliche Gründungsidee, die Schule zu einem nachhaltigeren, ökologisch bewussteren Ort zu gestalten, fortführen zu können.

Sandy Wagner und Lukas Schirrmeister

Dankeschön!

Zappzarapp – KL schreiben, BLF#s bestehen, Realschulabschluss in der Tasche und schon 11. Klasse

Am ersten Schultag des Schuljahres 2022/23 saßen wir als neuer 11er-Jahrgang in der Aula und warteten.

Irgendwann hat Herr Knittel dann angefangen, uns von diesem „herausfordernden neuen Abschnitt“ zu erzählen und uns mitgeteilt, dass er jetzt unsere Namen vorlesen und uns somit in unsere Tutorenkurse entlassen werde. Es hat sich angefühlt wie in Hogwarts, wenn man endlich erfährt, in welches Haus man kommt. Ich wurde meinem Wunsch-Leistungskurs Englisch bei Frau Spranger zugeteilt und stand plötzlich mit mir teilweise noch unbekannten Mitschülern vor der 2.21. Es herrschte eine aufgewühlte und neugierige Stimmung, doch Frau Spranger beruhigte uns mit motivierenden und im Kurs willkommen heißenden Worten. Sie war enthusiastisch und hatte direkt in der ersten gemeinsamen Stunde eine kreative Aufgabe für uns, die alle von uns „abholte“ und als erfolgreicher Ice-Breaker fungierte. Doch ich möchte nicht nacherzählen, was wir im Unterricht alles gemacht und gelernt haben (obwohl es die Beleidigungen á la Shakespeare wirklich wert wären). Ich möchte im Namen des gesamten 11/8-Englisch-Leistungskurses ein großes Dankeschön an Frau Spranger richten.

Liebe Frau Spranger, obwohl wir Sie nur ein Schuljahr als Tutorin und Lehrerin erleben durften, haben wir Sie ins Herz geschlossen und waren traurig, als wir von Ihren Ruhestandsplänen zum Ende der 11. Klasse erfuhren. Zuerst haben wir versucht, Sie umzustimmen und zu überzeugen, uns die 12. Klasse über doch noch zu begleiten, bis wir wahrgenommen haben, wie sehr Sie sich auf Ihren Freiraum und die neuen Möglichkeiten freuen. Unsere neue Tutorin wird uns ganz andere vielfältige Möglichkeiten, Erfahrungen, Chancen und Wissen bringen und wir werden deshalb offen und neugierig bleiben. Wir danken Ihnen für Ihre offene und persönliche Art, dass Sie sich stets für uns interessiert und uns individuelles Feedback und Zuspruch gegeben haben. Dankeschön, dass Sie so strukturierten und effektiven Unterricht mit uns gemacht haben, wir wissen das sehr zu schätzen. Sie sind humorvoll und spontan geblieben und haben bei Fehlern oder Späßen mit uns gelacht, obwohl wir im Unterricht immer viel gearbeitet haben und das teilweise sehr anstrengend war. Was wir außerdem wertschätzen, ist Ihr Engagement: Sie haben sich entweder unsere Geburtstage gemerkt oder regelmäßig auf Ihre „schlaue Liste“ geschaut; egal, wie Sie es gemacht haben, wir finden es süß, dass Sie den Geburtstagskindern in unserem Kurs gratuliert haben, das hat uns immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Auch dass Sie mit Ihrem Rucksack und Ihrer coolen Sonnenbrille losgewandert sind, um einige von uns im Praktikum zu besuchen, hat uns gefreut. Ein weiteres Dankeschön gilt Ihrer Fairness beim Bewerten – Ihnen ging es um die erbrachte Leistung und auch um die jeweiligen Bemühungen, statt um den Beliebtheitsgrad des jeweiligen Schülers. Mit ihrer motivierenden Art und einem „Daran arbeiten wir und nächstes Mal schaffst du es!“ sind Sie auch nach fatalen Testergebnissen optimistisch geblieben. Doch nicht nur schulisch waren Sie engagiert, auch kulturell. Sie haben uns Karten für einige spannende Theateraufführungen organisiert und die Theaterbesuche anschließend im nächsten Block Englisch mit uns ausgewertet. Wir fanden es schön, auch außerschulische Erlebnisse als Kurs zu besprechen und uns dadurch gegenseitig besser kennenzulernen. Apropos außerschulisch, wir wollen uns ebenfalls dafür bedanken, dass Sie auch private Treffen, wie zum Beispiel unsere gemütliche Weihnachtsfeier, initiiert haben; es war wirklich witzig, mit Ihnen Halli-Galli zu spielen und ausnahmsweise mal auf Deutsch mit Ihnen zu sprechen. ;)

Dankeschön, dass Sie so vorausschauend sind und uns versichert und dafür gesorgt haben, dass der Übergang von Ihnen zu unserer neuen Tutorin reibungslos verlaufen wird und danke auch dafür, dass Sie uns ehrlich kommuniziert haben, dass Sie ausschließlich für die 11. Klasse unsere Lehrerin und Tutorin sein werden. Auch Ihr glückliches Lächeln, wenn Sie einen von uns im oder vorm Schulhaus getroffen haben, hat uns gefreut; da musste man einfach zurücklächeln.

Wir sind froh, für ein Jahr Ihr Tutorenkurs gewesen zu sein und wünschen Ihnen von Herzen einen erholsamen Ruhestand. Ganz viel Spaß bei Ihren Plänen, von denen Sie uns erzählt haben! P.S.: Natürlich erhalten Sie von uns mit Freude eine Einladung zu unserer Zeugnisausgabe und unserem Abi-Ball. Wir freuen uns drauf!

Ihre 11/8: Yannic, Son, Lennart, Patrick, Mischa, Lucas, Lotte, Leo, Jason, Gerhard, Gabor, Fabienne, Fabian, Emma, Emil, Campino, Bela, Alexis und Jordan

Theaterprojekt in der Blindenschule

Am 5. Mai besuchten wir (die Klasse 9/5) zusammen mit einer Klasse der Blindenschule ein Theaterstück zum Thema „NS-Zeit“ und ganz besonders Anne Frank.

Die Inszenierung war aus Sicht Anne Franks und basierte auf Einträgen von Franks Tagebuch, wodurch die meisten Sätze mit: „Liebe Kitty …“ begannen, also an das Tagebuch gerichtet waren. Erzählt wird vom Leben im Hinterhaus (z. B. der Versorgung der im Hinterhaus Lebenden), Annes Gefühlen, welche im Laufe der Pubertät immer intensiver wurden. Vor allem für Peter van Daan (eigentlich „van Pels“), mit dem sie ihren ersten Kuss hatte. Ebenfalls gab es in der Darbietung „interaktive Parts“, bei denen zufällige Personen aus dem Publikum in die Szenerie gebracht wurden, um ihnen ein Gefühl zu vermitteln, wie sich die Juden in der Zeit der Nationalsozialisten gefühlt hatten. Das Bühnenbild war sehr schlicht gehalten. Es bot in der Gestaltung und in Komposition mit den Requisiten jedoch gute Eindrücke in das Leben von Anne Frank und den sich mit ihr im Hinterhaus befindenden Menschen. Ebenso gut wurden Emotionen ausgedrückt, indem sogar gesungen wurde. Das Theaterstück war sehr informativ und dennoch anschaulich und aufregend gestaltet.

Pepe Riedel, Klasse 9/5

Internet und die Welt

Es ist doch paradox. Sogar auf Instagram selbst schwirren Reels durch die digitale Welt, in denen einen der Sprecher daran erinnert, Instagram nach Stunden des hirnlosen Scrollens aufgrund dieses (hoffentlich) letzten Videos zu schließen und das Handy wegzulegen. Und obwohl ich selbst oft in diesem Konstrukt gefangen bin, finde ich es gruselig, dass es so vielen anderen auch so geht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir leben verlernen.

Jedem ist bewusst oder kann klar sein, dass wir mittlerweile eine Gesellschaft sind, die konsumorientiert ist und die sich leicht ablenken lässt, die sich vielleicht sogar ablenken will. Und klar, es gibt aktuell auch viel, bei dem sich das Ablenken scheinbar wirklich lohnt; wer will schon jede Sekunde an die Erderwärmung, Krieg in der Welt, seine Rente (oder ob es sie überhaupt mal geben wird) oder bevorstehende Prüfungen denken? Aber dass wir uns antrainieren, jede freie Minute mit einem Blick aufs Smartphone totzuschlagen, ist auf vielen Ebenen schade. Lieber zwei schnelle Klicks und rein in die kreierte Wirklichkeit, als zu genießen, dass es draußen regnet oder die Sonne scheint. Leben ist spannend, Leben ist langweilig, Leben ist, was wir daraus machen – doch uns selbst die Chance zu nehmen, überhaupt etwas daraus zu machen, ist unfair uns gegenüber. Die Frage, die ich mir stelle, ist, warum schlägt das so dramatisch in meine und unsere Elterngeneration ein? Hätte das theoretisch auch jeder anderen Generation davor passieren können, wären die technischen Mittel bereits vorhanden gewesen? Ich kann das Buch „Generation lebensunfähig“ von Rüdiger Maas sehr empfehlen, es beschäftigt sich hauptsächlich mit „meiner“ Generation Z und der darauffolgenden Generation Alpha. Maas klärt in seinem Buch viele Fragen und geht auf Technik in Bezug auf Erziehung, Entwicklung von Kindern, die Zeit des Homeschoolings aufgrund von Corona und Kommunikation ein.

Es ist erschreckenderweise zur akzeptierten Normalität geworden, dass Eltern ihre Kinderwagen vor sich herschieben, während sie hauptsächlich ihr Smartphone nutzen, anstatt Blickkontakt bzw. Kommunikation mit ihrem Kind zu pflegen, dass Leute, die auf irgendetwas oder irgendwen warten, virtuell abtauchen und generell fast jeder, der irgendetwas tut, sein Smartphone in der Hand hat: alles, aber bloß keine ereignislose Zeit, jede Sekunde muss genutzt und sich abgelenkt werden. Ablenkung, aber wovon eigentlich? Ist uns mittlerweile schon so egal, wovon wir uns ablenken, dass wir es bloß tun, um es zu tun? Wenn es in privaten Gesprächen um die Bildschirmzeit geht, höre ich oft, dass Leute mit drei Stunden Bildschirmnutzung (die durchschnittliche tägliche Bildschirmnutzung in Deutschland beträgt 2½h laut statista.com) noch „gut dran“ wären, während der Großteil meiner Gesprächspartner von fünf bis sechs Stunden (oder mehr) berichtet. Ich finde es erschreckend, dass wir akzeptieren und sogar selbst dafür sorgen, dass wir uns bei einer Wachzeit von ca. 14 h und täglicher Bildschirmnutzung von 2½ h demzufolge fast 20 % eines jeden Tages aus der realen Welt rausbeamen und digital unterwegs sind; uns überhäufen mit Infos, die wir uns keine 10 Minuten merken können; mit Vergleichen, mit Werbung, mit Problemen, die gar nicht unsere sind. Bei fünf oder sechs Stunden Handyzeit und einer Wachzeit von 14 h am Tag wären das schon ungefähr 43 % geistiger Abwesenheit. Um nochmal auf die Statistik zurückzukommen – frei nach dem Motto „Glaube keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast“: die Studie über die tägliche Bildschirmnutzung hat für ihre Ergebnisse Menschen ab 16 Jahren befragt. Da kommt der Gedanke auf, dass jedoch auch Menschen unter 16 Jahren schon oft ein Smartphone besitzen und auch benutzen. Diese Altersgruppe wurde bei der Befragung jedoch ausgelassen und somit fehlen wichtige Werte, denn leider ist die Handyzeit bei Menschen unter 16 auch enorm hoch. Außerdem beruhen die Ergebnisse, wie bereits erwähnt, auf einer Befragung, bei der die Teilnehmer ihre tägliche Bildschirmzeit selbst einschätzen sollten. Hier stellt sich die nächste Frage: Haben sich die Teilnehmer richtig eingeschätzt oder war es doch mehr (oder weniger) Bildschirmzeit? Die Statistik zeigt also eher, wie viel die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren aufwärts denkt, am Smartphone zu sein, als es ihr faktisch klar ist. Dieses Jonglieren mit Zahlen lässt darauf schließen, dass „2½ h pro Tag“ auch bloß ein vager Wert ist. Folglich muss ich annehmen, dass er untertrieben ist.

Während ich über dieses Thema schreibe, habe ich das Gefühl, dass es durchgekaut ist – wir alle wissen, dass Smartphones und deren übermäßige Nutzung ungesund sind. Wir alle hatten schon mindestens einmal den Vorsatz, die eigene Bildschirmzeit „jetzt aber wirklich mal einzuschränken“. Bullshit. Niemand, den ich kenne, hat das lange genug durchgezogen. Sollten wir aber alle mal! Es gibt über die Nutzung von Smartphones zwar Studien, jedoch existieren mobile Telefone praktisch erst seit ca. 27 Jahren und die Technik befindet sich im ständigen Wandel. Dadurch ist es schwierig, konkrete Langzeitstudien durchzuführen und aussagefähige Ergebnisse zu erhalten, weil die Entwicklung und der technische Fortschritt exponentiell ansteigen. Rüdiger Maas spricht in seinem oben erwähnten Buch von neurologischen Studien, in denen herausgefunden wurde, dass bei jungen Menschen bereits neurologische Veränderungen im Gehirn stattgefunden haben. Demnach werden „unsere Gliedmaßen und vor allem die Hände überproportional groß in unserem Gehirn abgebildet und der Daumen ist bei Menschen, die nach 2005 geboren sind, sogar ein zehnfach größeres Abbild“ (vgl. Maas, 2021). Hier liegt also offenbar eine geistige Verschiebung der physiologischen Verhältnisse vor, die sich innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit vollzogen hat; auch etwas, das ich auch äußerst beunruhigend finde. Wenn solche Veränderungen seit 2005 nach nur wenigen Jahren intensiver Smartphone-Nutzung deutlich sichtbar sind und eintreten, wie verändert sich unser wichtigstes und komplexestes Organ, das Gehirn, dann weiterhin? Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Zugang zur digitalen Welt immer früher ermöglicht wird. Smartphones – ein allgegenwertiges Diskussionsthema. In unserer Schule wird es vereinzelt im Deutsch-Unterricht besprochen, besonders aber in Schulkonferenzen, in denen es darum geht, dass gefühlte 90 % der Fünft- bis Neunt- Klässler in den Pausen ausschließlich vor ihrem Telefon sitzen, anstatt ihren Hirnen ernsthaft eine Pause zu gönnen. Smartphones – ein so großes Thema, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wo, wie und womit ich abschließen soll. Vielleicht damit, vorzuschlagen, dass es in Schulen im Informatik-Unterricht ernsthaft auch um Medienbildung gehen sollte; zu verstehen, dass moderne Technik zahlreiche Vorteile bietet, aber eben auch so viele Risiken. Dass sich die Risiken nicht bloß in der Technik selbst, sondern besonders im Umgang mit ihr verbergen; dass Technik die Welt nicht bloß voran-, sondern auch weiter auseinanderbringt. Es ist dringend nötig, offen und konstruktiv über Auswirkungen von Technik zu reden und daraus gute Konsequenzen zu ziehen.

Wir alle tragen die Verantwortung dafür, wie wir uns online verhalten, wie viel, warum und wann wir online sind. Im Internet ist es gefährlich leicht, die Verantwortung für sein Verhalten von sich wegzuschieben. Darum ist es wichtig, dass wir die Verantwortung zu tragen lernen und zudem die Kontrolle übernehmen und behalten, anstatt unseren im Gehirn überdimensionalen Daumen zu benutzen und uns durch einen Nebel von Ablenkungen zu scrollen.

Ich würde als Abschluss gern noch ein motivierendes „Be real.“ schreiben, aber das ist ironischerweise unpassend, deshalb: enjoy realilty.

Jordan Savannah König, AG Jahrbuch

Werkstatttage 8. Klasse

Sägen, Hämmern, Bauen, Ausprobieren

Auch dieses Jahr erwartete die Schüler der Klassenstufe 8 eine spannende Woche zur Berufsorientierung, bei der sie in Berufe wie Maurer, Tischler, Bauzeichner und einige mehr hineinschnuppern durften.

Schon letztes Jahr fanden die Werkstatttage für die Klassen 8 statt, doch weil es viele verschiedene Berufe gibt, hat man die Werkstatttage um eine Woche verlängert. Die Berufsorientierungswoche wurde auch dieses Jahr wieder von dem Verein zur Beruflichen Förderung und Ausbildung e. V. möglich gemacht. Doch wie liefen diese Werkstatttage überhaupt ab?

Die Klassen waren jeweils in vier Gruppen mit ca. sieben Schülern aufgeteilt worden, die zusammen die Aufgaben der Berufsgruppen erfüllen sollten. Der Tag begann zur normalen Unterrichtszeit für die Schüler 7:30 Uhr und endete 14:00 Uhr außer bei individuellen Ausnahmen. Es gab in dieser Zeit zwei Pausen, welche auch hier individuell festgelegt wurden. Die Gruppen, welche einen handwerklichen Beruf ausprobieren durften, bekamen Schutzkleidung in Form einer blauen Latzhose und festem Schuhwerk mit Metallkappen. Jeder sollte spezielle Aufgaben passend zum jeweiligen Beruf erfüllen und wurde von den Berufsleitern am Ende des Tages bewertet in Form eines Einschätzungsbogens.

Grundlegend war es eine schöne Initiative für eine erste Berufsorientierung und vielleicht war sogar schon für den einen oder anderen der Traumberuf dabei.

Leni Meyer, Klasse 8/4

Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum

Spendenlauf zur Unterstützung der Sächsischen Krebsgesellschaft e. V.

„Jeder Einzelne kann Großes leisten.“ Unter diesem Motto haben 77 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer am Mittwoch, den 24.05.2023, an der Benefizveranstaltung „Laufend gegen Krebs“ auf dem Gelände des Polizeisportvereins teilgenommen.

Gelaufen wurde maximal eine Stunde bzw. solange es die individuelle Fitness erlaubte. Egal ob sprintend, joggend oder gehend – jede Runde zählte, denn für das Zurücklegen der jeweils 400 Meter langen Strecke spendeten die Einzelläufer oder Teams einen Geldbetrag für die Projekte der Sächsischen Krebsgesellschaft e. V.

Unsere Schule hat sich mit einer insgesamt zurückgelegten Strecke von 1371 Runden, was ungefähr der Strecke von Chemnitz nach Rom entspricht, den 1. Platz für die sportlichste Schule redlich verdient. Auch bei der Bewertung der von den Einzelläufern zurückgelegten Runden konnten wir viele Pokale gewinnen. Bei den Frauen belegte Jana Schaarschmidt den 2. Platz und Lina Lang den 3. Platz. Die ersten drei Plätze bei den Männern wurden allesamt von Läufern unserer Schule erreicht: Oskar Morgner konnte das Siegertreppchen besteigen, ihm folgten Max Steinert auf dem zweiten Platz und Janne Auerbach auf dem dritten Platz. Vielen Dank an alle motivierten Läufer und Läuferinnen. Wir freuen uns schon auf das Mal!

Jessica Pöttrich

Backen mit Lutz Geissler

Erzählen Sie etwas über sich und Ihren Werdegang. Was machen Sie heute beruflich?
Ich bin nach meinem Abitur am Schlossteichgymnasium 2002 und meinem Zivildienst an die TU Bergakademie Freiberg gegangen, um Geologie zu studieren. Nach einem USA-Aufenthalt für meine Diplomarbeit habe ich zunächst als Projektgeologe in einem Ingenieurbüro gearbeitet, um dann als Chefgeologe in den erzgebirgischen Marmorbergbau zu wechseln. Parallel dazu habe ich bereits mein Hobby Brotbacken als Nebenberuf etabliert, also Brotbackkurse gegeben und Brotbackbücher geschrieben. 2014 habe ich mich damit dann 100 % selbstständig gemacht und lebe bis heute davon. Inzwischen bin ich Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer zweier Unternehmen mit Sitz in Hamburg. Ich bin Autor von 17 Brotbackbüchern mit einer Auflage von weit über 600.000 Stück, pflege mit ploetzblog.de die größte Brotbackplattform im deutschsprachigen Raum, gebe weltweit Brotbackkurse und betreibe mit meiner Partnerin eine Stadtteilbäckerei in Hamburg.

Was verbindet Sie mit der Stadt Chemnitz?
Ich bin als Kind erst mit der 7. Klasse aus dem Erzgebirge nach Chemnitz gekommen, insofern war mein Start in Chemnitz nicht ganz einfach. Im Rückblick verbinde ich mit Chemnitz eine für mich damals zu große Stadt mit zu vielen Menschen. Eine Stadt, die damals aber auch noch „wilder“und weniger urban war. Meine schönsten Erinnerungen habe ich an ein leerstehendes Haus, eine Baracke neben unserem Wohnhaus auf dem Kaßberg. Das war für meinen Bruder und mich die zweite Heimat. Dort haben wir unsere Freizeit verbracht, bis es einem Parkplatz weichen musste.

An welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten? Warum?
Ich mag nach wie vor den Kaßberg und den Schloßteich. Die Dönerbude an der Ermafa-Passage war damals auch ein Anlaufpunkt für uns. Sie gibt es heute nicht mehr.

Was fanden Sie in Ihrer Schulzeit am Andrégymnasium/Gymnasium am Schlossteich schön/nicht so schön?
Welche Ereignisse sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Ich hatte damals sehr gute, fast schon freundschaftliche Verhältnisse mit manchen Lehrern. Vor allem Frau Loße (Mathe/Physik), Frau Ludwig und Herr Eger (Bio/Chemie) sind mir in guter Erinnerung geblieben. Mit Frau Ludwig hatte ich auch nach der Schulzeit noch Kontakt, der leider abgebrochen ist (den ich aber gern wieder aufnehmen würde). Weniger angenehm in Erinnerung blieb mir der Sportunterricht, der für mich einer Tortur glich. Auch Mobbing auf dem Schulhof und im Sportunterricht war mein alltäglicher Begleiter als eher schüchterner und unsportlicher Schüler. Damals war das Thema leider noch nicht so in den Köpfen wie heute. Insofern schaue ich auf die Schulzeit mit gemischten Gefühlen zurück und war froh, dass ich nach dem Abitur die Dinge tun und mit den Menschen zusammen sein konnte, die mir guttaten.

Was waren Ihre Lieblingsfächer?
Geografie, Chemie, Physik, Astronomie

Hatten Sie Lehrer oder Lehrerinnen, die Sie besonders mochten und warum?
Frau Ludwig, meine Chemielehrerin, hatte ich sehr ins Herz geschlossen, vielleicht gerade weil sie bei meinen Mitschülern nicht besonders beliebt war. Sie war sehr engagiert, liebte ihr Fach und es tat mir leid, dass sie, ja ich würde meinen, auch gemobbt wurde, aber sie trug es mit Fassung. Sie hat mich gemeinsam mit Herrn Eger unterstützt und gefördert, auch bei meinem außerschulischen Besuch des Ströck- Chemie-Seminars an der TU Chemnitz. Frau Loße in Mathe (Sek II Leistungskurs) und in der Sek I auch in Physik war liebenswert und eine tolle Pädagogin. Auch Herrn Günther in Astro und Physik (Sek II Leistungskurs) habe ich in guter Erinnerung für seinen trockenen Humor und seine fachliche Tiefe. Nur die Prüfungsaufgaben hätten schülerfreundlicher gestellt sein können.

Welchen Rat geben Sie zukünftigen Abiturienten und Abiturientinnen mit auf den Weg?
Die Abi-Note spielt keine Rolle, nur schaffen sollte man es. Wenn ihr nicht gerade einen NC-Studiengang wählt, dann schaut nicht darauf, einen guten Schnitt zu haben und dafür stur auswendig zu lernen, sondern versucht die Dinge zu verstehen, zu durchdringen, dann machen sie Spaß, auch wenn es vielleicht nicht die beste Note gibt, weil man eine Jahreszahl nicht mehr weiß. Wissen ist nichts wert, wenn die Erkenntnis fehlt. Und noch etwas habe ich gelernt: Eine Lehre nach dem Abi bringt euch auf den Boden des Lebens zurück. Handwerk hilft auch im Studium. Mit Abi und guter Leistung ist man in anderthalb bis zwei Jahren Gesellin oder Geselle, hat was fürs Leben gelernt und kann dann immer noch und vor allem viel zielgerichteter studieren, weil man weiß, was man will oder gerade nicht will. Allemal besser, als nach einem Jahr zu merken, dass man doch hätte etwas anderes studieren sollen. Wenn ich das Rad der Zeit zurückdrehen könnte, würde ich erst eine Lehre absolvieren und dann studieren. Ich kenne niemanden, der diesen Weg bereut hätte.

AG Jahrbuch

Tanzen ist das Leben

Interview mit Florence Haubensak

Erzähl uns bitte etwas über dich und deinen Werdegang nach dem Abitur. Was machst du heute beruflich?
Tanzen ist für mich am meisten bewegend, von den Künsten am schönsten, es ist keine bloße Übersetzung oder Abstraktion des Lebens, Tanzen ist das Leben. Mit vier Jahren entdeckte ich die Leidenschaft zum Tanzen. Angefangen mit Dance4fans, HipHop und Disco Dance erweiterte ich meine tänzerischen Kenntnisse 2008 mit Standard und Latein. Ebenso nahm ich in meiner Jugend zehn Jahre lang an D4F-Meisterschaften teil und trainiere bis heute erfolgreich Meisterschaftsformationen. Nach meinem Abitur bildete ich mich in meiner Ausbildung zum Bühnendarsteller auf der „Stage School Hamburg“ in den Bereichen Schauspiel, Gesang, Jazzdance, Ballett und Stepptanz weiter und vertiefte somit mein Fachwissen. Anschließend sang und tanzte ich für Tom Gaebel, spielte Theater und choreografiere seit 2008 für verschiedene Kindermusicals deutschlandweit. Seit 2013 unterrichte ich im Bereich „Musikalische Früherziehung“. Von 2014 bis 2017 absolvierte ich neben vielen Zusatzausbildungen, wie Salsa & Latino Instructor Level 2 und D4F Instructor Level 2, meine Ausbildung zum ADTV Tanzlehrer (IHK). Nun habe ich mir endlich meinen Traum der eigenen Tanzschule Tanzherz Berlin erfüllt! Menschen mit Bewegung glücklich zu machen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sie zu begeistern, in ihnen ganz neue Talente zu entdecken und zu motivieren, macht meinen Beruf zu einem der schönsten.

Was verbindet dich mit der Stadt Chemnitz?
Chemnitz ist meine Heimatstadt, die Stadt zum Durchatmen, die meiner wunderbaren Familie und meiner guten Freunde.

An welchem Ort fühlst du dich am wohlsten? Warum?
Für mich gibt es keinen bestimmten Ort, ich fühle mich dort am wohlsten, wo die Menschen sind, die ich mag und die mir guttun. Wenn ich mich für einen Ort jedoch entscheiden müsste, wäre es immer dort, wo das Meer ist. Ich liebe die Weite, es macht meine Gedanken klar, meine Sorgen weg und bringt mich auf neue kreative Ideen.

Was fandest du in deiner Schulzeit am Andrégymnasium schön/nicht so schön? Welche Ereignisse sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ich habe den Kunstleistungskurs geliebt, die Ruhe und Zeit für den kreativen Prozess, das gemeinsame Philosophieren über Zeichnungen und die Freiheit der Kunst. Alles war erlaubt, wenn eine künstlerische, kreative Idee dahinter war. Die Reise nach Paris war wunderschön. Im Garten von Monet am Seerosenteich zu zeichnen war eine der schönsten Erinnerungen an die Schulzeit. Nicht schön empfand ich das frühe Aufstehen, Mathe und Französisch.

Was waren deine Lieblingsfächer?
Kunst, Deutsch, Sport mit Herrn Reuther, Geschichte mit Herrn Hunger und Chemie mit Herrn Matthes.

Hattest du Lehrer oder Lehrerinnen, die du besonders mochtest und warum?
Herrn Matthes, weil er verstand, dass meine Talente nicht in Chemie und Biologie lagen: Er feierte mit mir meine letzte Chemie-LK und wünschte mir nur das Beste. Herrn Hunger, weil er Geschichte als Person lebte und dafür weder ein verrücktes Tafelbild noch tausend Kopien brauchte.

Welchen Rat gibst du zukünftigen Abiturienten und Abiturientinnen mit auf den Weg?
Folgt eurem Herzen, nicht eurem Durchschnitt. Arbeitet hart für das, wofür ihr brennt, und lasst Menschen, die euch auf diesem Weg Steine in den Weg legen, hinter euch. Seid gut zu euch selbst, nur so habt ihr Energie für alles andere.

AG Jahrbuch

Die Klassenfahrt nach Falkenhain

Es war ein schöner Sommertag, an dem wir in die Jugendherberge fuhren. Es war unsere zweite Woche am Gymnasium. Durch den Ausflug sollten wir uns besser kennenlernen.

Unsere Klasse traf sich um 8 Uhr in der Schule. In unserem Klassenzimmer klärten wir noch alles Wichtige für die Reise. Die Busfahrt dauerte ungefähr 45 Minuten. Als wir angekommen waren, stellten wir unser Gepäck (also Koffer und Rucksäcke) in den Gemeinschaftsraum, denn wir konnten unsere Bungalows noch nicht beziehen.

Also beschäftigten wir uns erst einmal draußen, malten und spielten. Kurz bevor wir in unsere Bungalows durften, beschlossen wir, wer sich ein Zimmer für die nächsten Tage teilt. Dann durften wir endlich die Bungalows beziehen. Als wir ausgepackt hatten, gingen wir zum Mittagessen. Nach ein paar Stunden Freizeit gab es auch schon Abendessen. Dann sagte Frau Wagner: „Nach dem Abendessen gibt es eine Überraschung!“ Alle waren schon sehr gespannt. Die Überraschung war eine interessante Aufgabe: „Wir machen eine Modenschau. Jedes Zimmer ist ein Team“, sagten die Lehrer. „Ihr sollt aus einer Mülltüte, Klebeband und Naturmaterial (Äste, Stöcke, Blätter …) ein Kostüm basteln.“ Nach dieser Erklärung wurden die Mülltüten und das Klebeband verteilt, Naturmaterialien mussten die Teams selbst suchen. Alle fingen an zu basteln, jeder etwas anderes. Als dann die Zeit um war, fand die Abstimmung statt. Am meisten geklatscht wurde für Vincent Rose - verkleidet als NEPTUN. Puh, … war das ein langer Tag! Alle Kinder machten sich bettfertig und gingen dann schlafen.

Am nächsten Tag weckten uns die Lehrer um 7 Uhr, denn 7:30 Uhr gab es schon Frühstück. Alle zogen sich an und gingen in den Essenssaal. Es gab ein Frühstücksbuffet, von dem man sich Müsli, Brote und Obst holen konnte. Nach dem Frühstück gingen alle zurück in ihre Bungalows und packten ihre Rucksäcke für die Wanderung zur Burg Kriebstein. Dann spielten wir noch ein bisschen draußen und anschließend wanderten wir auch schon los. Wir liefen und liefen, bis wir an einen Ort kamen, an dem drei alte Häuser und ein Basketballkorb standen. Wir hatten uns verlaufen, so ein Mist! Herr Hahn guckte noch einmal auf das Navi. Es dauerte eine Weile, bis dieses eine neue Route anzeigte. Doch schließlich war es so weit: Das Navi hatte eine alternative Route herausgesucht, der wir folgen konnten. Und so wanderten wir weiter. Doch wie wir alle wissen, ist Google Maps nicht das beste Navi, sodass wir einen großen Umweg liefen, der an einem sehr steilen Hügel vorbeiführte. Den mussten wir irgendwie runterlaufen, was sehr anstrengend war. Doch schließlich hatten wir es geschafft und der Weg ging weiter. Dann endlich sahen wir die Burg von Weitem, wie ihre Gemäuer in den Himmel ragten. Nur noch den Berg hoch, dann war der beschwerliche Weg vorbei. Oben angekommen, machten wir erst einmal eine Pause. Es ist nicht so, als hätten wir den ganzen Weg über keine Pause gemacht, aber so ein Weg ist echt nicht ohne. Also ruhten wir uns ein bisschen aus, dann ging es weiter. Zum Glück nicht mit dem Wandern, sondern mit der Burg. Wir gingen hinein und wurden von einer netten Dame empfangen. Als erstes schritten wir in den Keller der Burg zum Bogenschießen (natürlich nicht mit echten Bögen). Trotzdem machte es großen Spaß. Als nächstes besichtigten wir die Burg. Die Frau, die uns auch das Bogenschießen erklärt hatte, führte uns durch die Burg und berichtete von ihrer Geschichte. Es waren viele schöne Räume in der Burg zu sehen: Da konnten wir ausgestellte Rüstungen und Waffen sehen, wie sie früher die Ritter getragen hatten. Es war eine sehr schöne Ausstellung.

Nach all dem konnten wir uns noch ein paar Souvenirs am Ausgang holen. Diejenigen, die sich nichts holen wollten oder schon fertig waren, durften schon nach draußen gehen. Dort aßen einige noch etwas oder bereiteten sich auf die Wanderung in den Kletterwald vor. Ja, richtig gehört. Wir gingen danach auch noch in den Kletterwald. Das hieß nochmals wandern, doch darin waren wir jetzt schon geübt. Dieser Weg war allerdings nicht so lang wie der erste, was vielleicht auch daran lag, dass wir jetzt schon ein bisschen näher dran waren. Als wir am Kletterwald angekommen waren, mussten wir noch etwas warten. Obwohl wir pünktlich waren, kletterten noch einige Kinder der Parallelklasse. In der Zeit holten sich einige von uns noch etwas beim Kiosk in der Nähe, andere sammelten Stöcke für den Abend.

Denn die brauchten wir fürs Grillen von Stockbrot und Marshmallows über dem Lagerfeuer. Bevor wir auf die Klettergerüste durften, mussten wir uns noch die Kletterausrüstung holen. Danach bekamen wir erstmals eine Klettereinweisung, wie wir von Hindernis zu Hindernis gelangen konnten. Dann durften wir endlich loslegen. Bei der ersten Stufe ging es los, alle kletterten. Es machte sehr viel Spaß. Es gab sogar Seilbahnen. Es war ein großartiges Erlebnis, das fanden alle. Aber auch das schönste Erlebnis ist einmal zu Ende. Alle packten ihre Sachen wieder zusammen und wir wanderten wieder zurück, diesmal ohne den Umweg. Wir fuhren mit einer Fähre von der einen Seite zur anderen, so sparten wir Zeit und mussten nicht so lange laufen. Da waren wir auch schon wieder bei der Jungendherberge angekommen. Wir ruhten uns erstmal aus, malten oder spielten noch draußen. So verging wieder die Zeit und ehe man sich versah, war es schon Abend. Und das war toll, denn jetzt gab es endlich das lang ersehnte Stockbrot und gegrillte Marshmallows. Alle gingen zu der Stelle, an der zwei Feuerschalen standen und schon ein warmes gemütliches Feuer darin prasselte. Der Brotteig war schon bereitgelegt. Alle Kinder holten sich ein bisschen Teig, wickelten ihn um die Spitze von dem Stock, und hielten ihn über das Feuer. Das dauerte eine Weile, doch schließlich war es fertig und es schmeckte allen sehr gut. Dann konnte man das Gleiche auch mit Marshmallows machen. Das dauerte nicht so lange, schmeckte aber genauso gut. Dann war es auch schon Bettgehzeit. Es war ein langer Tag gewesen, eine ruhige Nacht tat allen gut.

Der dritte und letzte Tag war sehr entspannt. Alle gingen normal zum Frühstück und spielten danach draußen. Die meisten Mädchen malten an einem Tisch schöne Bilder, die Jungs spielten eher Fußball. Alle machten das Beste aus dem letzten Tag. Doch schließlich war es so weit: Die Abreise stand bevor. Alle packten Koffer, Rücksäcke, Taschen usw. und dann stand auch schon der Bus da, bereit zum Abfahren. Manche waren traurig darüber, dass die Reise in die Jungendherberge vorbei war. Andere waren froh, wieder nach Hause zu gehen. Doch in einer Sache waren wir uns alle einig: Diese Tage werden wir NIE und NIMMER vergessen!

Emilia Spindler, Klasse 5/2

Ab ins Abenteuer!

Kurz nach Schuljahresbeginn fuhren wir mit zwei weiteren fünften Klassen in die Jugendherberge Falkenhain bei der Talsperre Kriebstein.

Mit dem Bus ging es früh mit viel Gepäck los. Angekommen erwartete uns herrlicher Sonnenschein und ein wunderbarer Ort zum Toben, Spielen, sich besser kennenlernen und einfach da-SEIN. Das Schwungtuch wurde ausgepackt, Spiele wurden gespielt und nach dem Mittag und einem Spaziergang in den nahegelegenen Wald durftet ihr endlich eure Zimmer in den Bungalows beziehen. Am Abend gab es eine Modenschau, bei der alle Klassen mit tollen, selbstkreierten Kostümen glänzten. Bevor es für euch ins Bett ging, trafen wir uns zur Gutenachtgeschichte im Yogaraum. Eingekuschelt in eure Betten habt ihr bestimmt etwas Schönes geträumt. Am nächsten Morgen: Yoga, Spielplatz, basteln. Der Ausflug in den Kletterwald und auf die Burg mit der mittelalterlichen Führung und dem Bogenschießen werden euch sicher noch genau so gut in Erinnerung geblieben sein, wie die Fahrt mit der Fähre und unser Lagerfeuer mit Knüppelkuchen und Gesang am letzten Abend. Schön war es mit euch!

Jacqueline Hantzsche

Abschlussfahrt 13. – 17.06.2022

Am Montag, dem 13.06.2022, startete eine Reise, die schon alle herbeigesehnt – und doch noch in weite Ferne gehofft hatten: Unsere letzte gemeinsame Klassenfahrt nach Aschau im Chiemgau.

Zu Beginn der Woche trafen wir uns 07:30 Uhr an der Schule. Dort testeten wir uns alle und fuhren schließlich negativ, aber positiv gestimmt, um 8 Uhr los. Auf der ca. sechsstündigen Fahrt machten wir zwischendurch eine kleine Pause an der frischen Luft und bereits 14 Uhr fuhren wir in die Einfahrt unseres Hotels für die nächsten vier Tage.

Nach Erkunden der Hotelanlage durften wir uns individuell beschäftigen. Die einen ruhten sich von der Busfahrt aus, die anderen liefen zu dem nahegelegenen Edeka, um sich Verpflegung für die kommenden Tage zu sichern. Eine etwas größere Gruppe beschloss, eine kleine Wanderung durch den Ort zu machen und einen Berg der umliegenden Chiemgauer Alpen zu erkunden. Wildromantische Wege und unberührte Natur wurden von uns bestaunt, wobei wir fast vom rechten Weg abgekommen wären. Doch nach mehreren gescheiterten Versuchen, die sehr ungenaue Karte zu entschlüsseln, führten uns steile Bergpfade wieder hinab in den Ort.

Schließlich erreichten wir unser Hotel pünktlich 18 Uhr und trafen uns alle eine halbe Stunde später zum gemeinsamen Abendessen. Nachdem wir unser Abendessen beendet hatten, traf sich ein Großteil der Klasse zum Chinesisch bei den Tischtennisplatten. Da wir die Platten leider schon um 21 Uhr verlassen mussten, trafen wir uns noch in einem der Zimmer und spielten Karten.

Damit endete der erste Abend unserer Klassenfahrt. Am Dienstag wurden wir um 07:45 Uhr geweckt, sodass wir alle pünktlich zum furchtbar zeitigen Frühstück erschienen. Heute stand der erste Programmpunkt der Klassefahrt an: Kajakfahren auf dem Chiemsee. Wir erreichten den Chiemsee bei wunderschönem Wetter und nach einer kurzen Belehrung sowie Erklärung des Ablaufes begann unsere Kajaktour. Bis ca. 13 Uhr paddelten wir bei strahlender Sonne und mit tollem Bergpanorama auf die Chiemgauer Alpen. Danach verbrachten wir den restlichen Nachmittag in einem Strandbad am Chiemsee und vertrieben uns die Zeit mit baden und Volleyball spielen. Nach der Rückfahrt erwartete uns, wie schon am Abend davor, um 18:30 Uhr das Abendessen. Anschließend spielten wir wieder gemeinsam Tischtennis und Karten. Am Mittwoch mussten wir etwas früher aufstehen, da wir bereits um 8 Uhr frühstückten und danach in das eineinhalb Stunden entfernte Konzentrationslager Dachau fuhren. Bereits zu Beginn der insgesamt dreistündigen Führung änderte sich die Stimmung in unserer Klasse merklich. Natürlich hatten wir bereits im Geschichtsunterricht über das Thema KZ in der NS-Zeit geredet, aber diesen Ort mit eigenen Augen zu sehen, ist etwas ganz anderes. Unser Guide erklärte uns alles bis ins Detail und ging gut auf unsere Fragen ein. Gegen Ende der Führung wurden wir jedoch immer unruhiger, da die heißen sommerlichen Temperaturen das Stehen auf dem sonnendurchfluteten Platz immer unerträglicher machten. Sich in jener Situation zu befinden, trug einen erheblichen Anteil zu dem prägenden Eindruck bei, den diese Besichtigung bei uns hinterließ. Vielleicht fragt sich der ein oder andere nun: Warum macht man so einen Ausflug auf Klassenfahrt? Nun wir haben uns als Klasse für diese Führung im KZ Dachau entschieden, weil wir schon in der 9. Klasse auf die Exkursion im Rahmen des Geschichtsunterrichtes coronabedingt verzichten mussten. So hatte bis dahin nicht jeder die Möglichkeit gehabt, ein KZ tatsächlich zu besichtigen. Auch wenn nun die Abschlussfahrt nicht der geeignetste Zeitpunkt dafür erscheint, so war es uns doch wichtig, uns geschichtlich in dieser Hinsicht weiterzubilden.

Auf der langen durch Stau unterbrochenen Rückfahrt, konnten wir die eben erlebten Eindrücke ganz gut verarbeiten und als wir um 16:30 Uhr in dem Strandbad am Chiemsee ankamen, war die Stimmung wieder ausgelassener. Da wir bereits am Dienstag in demselben Bad waren, gestaltete sich der Ablauf ähnlich: Wieder einmal sorgten Volleyball und baden gehen für gute Laune. Nach einem langen Tag mit vielen neu gewonnenen, wenn auch nicht unbedingt positiven Eindrücken, trafen wir uns zum Abendessen und spielten danach wieder Tischtennis und tanzten unter freiem Himmel.

Schon schrecklich zeitig wurden wir Donnerstag geweckt, da eine Rafting- Tour im angrenzenden Österreich gebucht war. Wenig später fuhren wir über die deutsche Grenze nach Österreich. Dort angekommen, mussten wir uns alle in Neoprenanzüge, Schwimmwesten und Helme quetschen. Kurz darauf teilten wir uns auf drei Boote mit jeweils einem Guide auf und das Abenteuer auf der Tiroler Ache begann. Zunächst waren wir alle noch etwas vorsichtig unterwegs, aber sobald wir uns an den Fahrstil und das zwölf Grad kalte Wasser gewöhnt hatten, hatten wir alle richtig Spaß. Wir rempelten die anderen Boote an und spritzen sie mit Wasser voll, sprangen freiwillig ins eiskalte Nass und ließen uns in der Strömung treiben. Nach acht Kilometern hatten wir die deutsche Grenze wieder überschritten und die Rafting-Tour war damit beendet. Nachdem wir die nassen Neoprenanzüge ausgezogen und unsere normalen Sachen wieder anhatten, machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Da wir am folgenden Tag bereits abreisten, besorgten wir uns in Österreich, da in Bayern Fronleichnam und damit Feiertag war, noch etwas Verpflegung. Als wir im Hotel in Aschau wieder ankamen, war es erst 14 Uhr. Darum entschied sich ein Teil der Klasse die Kampenwand zu erklimmen. Allerdings machten uns Gewitter und Starkregen einen Strich durch die Rechnung. Doch die Stimmung ließ sich nicht trüben und wir wanderten trotzdem weiter und wurden mit einem herrlichen Ausblick auf das Bergmassiv belohnt. Währenddessen hatte der Regen im Tal, wo die restliche Klasse geblieben war, wieder aufgehört und einige Leute machten noch einen Spaziergang in die Stadt zum Schloss Hohenaschau. Um 18:30 Uhr gab es das letzte Abendessen dieser Reise und im Anschluss spielten wir unsere gewöhnliche Runde Tischtennis, hörten laute Musik und genossen den letzten Abend. Am Freitag früh packten wir noch die letzten Sachen für die Heimreise ein und begaben uns 9 Uhr auf die Rückfahrt nach Chemnitz. Wie bereits auf der Hinfahrt machten wir bei einem Rastplatz eine kleine Pause und kamen schließlich aufgrund der guten Verkehrslage 15 Uhr schon wieder in Chemnitz an.

Wir blicken zurück auf eine sehr, sehr schöne und gelungene Klassenfahrt mit vielen tollen Erlebnissen! Dafür möchten wir besonders unserem Klassenlehrer Herr Bindrich für die Organisation und das großartige Engagement danken, als auch Frau Herrmann, welche als stellvertretende Klassenlehrerin auch immer ein wichtiger Teil ist.

Lina Lang und Emilia Auerbach, Klasse 10/3

Die Jugendherbergsfahrt der Klasse 5/5

Nach einer angenehmen Fahrt mit dem Reisebus in die Jugendherberge Waldpark Grünheide, erkundeten wir zuerst das Gelände und ließen unsere Energie auf dem Spielplatz und beim Fußballspielen aus.

Bevor wir uns beim Mittagessen stärkten, bezogen wir unsere Bungalows. Danach war Freizeit angesagt. Ein besonderes Highlight war der Kletterwald, den wir im Anschluss besuchten. Es kostete einige etwas Überwindung, aber am Ende machte es allen Spaß. Anschließend endeckten die Jungs eine sehr coole Reifenrutsche, die viele Kinder sehr oft rutschten. Nach einem ordentlichen Abendessen ging es in die Bungalows und schon war der erste Tag vorbei. Am zweiten Tag stand ein großes Programm an. Zuerst tobten wir uns in einem Indoorspielplatz aus. Dort haben die Mädchen einen selbstgebauten Laden eröffnet, den die Jungs mit ihrer Armee vehement verteidigten. Danach stand eine Waldrallye an. Mit Laubblättern bewaffnet begaben wir uns auf eine Baumsuche, bei der wir der Natur näher kamen.

Unser Teamwork wurde kurz darauf mit herausfordernden Übungen gestärkt. Unter anderem, indem wir uns gegenseitig durch ein Netz halfen. Am Abend konnten wir in der Disco bei viel Musik unser Können beim Tanzen zeigen. Am letzten Tag mussten wir die Bungalows aufräumen und verlassen. Bevor wir die Rückreise antraten, stellten wir beim Geocaching unsere Orientierung unter Beweis. Mit einem GPS gelangten wir zu dem vorgegebenen Standort und lernten gleichzeitig viel über die Tiere und Pflanzen des Waldes. Die Zeit verging wie im Fluge. Auf der Rückfahrt dachten wir alle an die schönen Tage zurück.

Lelia Hüppe, Klasse 5/5

Berlinexkursion 12/6

Die Klassenfahrt der zwölften Klasse sollte ein unvergessliches Erlebnis werden. In der letzten Woche vor den Herbstferien brachen wir als Geschichte Leistungskurs (12/6) auf, um die aufregende Stadt Berlin zu erkunden. Die Vorfreude lag in der Luft, als wir uns auf den Weg machten, um für zwei Nächte die pulsierende Hauptstadt zu erobern. Kaum in Berlin angekommen, starteten wir unsere Abenteuer mit einer spannenden Schiffsrundfahrt auf der Spree. Die strahlende Sonne spiegelte sich im Wasser wider, während wir vorbeiziehende Sehenswürdigkeiten und das beeindruckende Regierungsviertel bestaunten. Obwohl die eisige Kälte uns in Schach hielt, freuten wir uns auf das nächste Highlight: eine geheizte Bowlinghalle. Hier konnten wir unsere sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und den Wettkampfgeist in uns entfachen, wobei besonders Niklas und seine konstant über 30 km/h schnellen Würfe hervorzuheben sind.

Am folgenden Tag begannen wir mit einem gemeinsamen Frühstück im Hostel, um gestärkt in den Tag zu starten. Unser Ziel war die faszinierende Museumsinsel, die mit ihren kulturellen Schätzen lockte. Zuerst besuchten wir den imposanten Berliner Dom und erklommen die Aussichtsplattform, von der aus wir einen atemberaubenden Blick über die Stadt genossen. Anschließend hatten wir die Wahl, entweder die Museen auf der Insel individuell zu erkunden oder uns mit den Parallelkursen in der belebten Innenstadt zu treffen. Es war ein reger Austausch über Kunst, Geschichte und die faszinierenden Exponate, die uns auf dieser Reise begleiteten.

Gegen späten Nachmittag erwartete uns ein Highlight, das perfekt zu unserem Geschichtsleistungskurs passte: eine Führung durch die Berliner Bunker. In der Nähe der U-Bahn Station Gesundbrunnen begaben wir uns auf eine spannende Erkundungstour. Eintauchend in die düstere Atmosphäre der Vergangenheit bekamen wir faszinierende Einblicke in die Sicherheitsanlagen des damaligen Stadtstaates. Am beeindruckendsten war jedoch einer der Begleiter, welcher es schaffte, die Türen hinter uns zu verschließen und dann im nächsten Moment vor der Gruppe aufzutauchen und die nächste Türe zu öffnen. Während des Rundganges konnten wir uns über die damaligen Vorbereitungen auf den Ernstfall, mögliche Privatbunkeranlagen und den vermeintlich bevorstehenden Dritten Weltkrieg informieren lassen. Die Geschichten vergangener Zeiten wurden lebendig, während wir durch die unterirdischen Gänge und Räume wanderten. Den letzten Tag unserer aufregenden Klassenfahrt verbrachten wir in den „Gärten der Welt“, einer gigantischen Parkanlage im Berliner Ortsteil Marzahn. Obwohl wir bereits erschöpft und übermüdet waren, ließen wir uns von der Schönheit der verschiedenen Gärten aus aller Welt verzaubern. Jeder Garten hatte seine eigene einzigartige Gestaltung und repräsentierte die Kultur und Schönheit eines anderen Landes. Es war eine harmonische Oase der Ruhe und ein perfekter Abschluss unserer ereignisreichen Reise (obwohl manch einer erst von der Einzigartigkeit dieser Gärten überzeugt werden musste).

Mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen (auch zum Nachtleben Berlins) machten wir uns schließlich auf den Rückweg zum Bahnhof, um mit dem Zug zurück nach Chemnitz zu fahren. Auch das Ankommen am Chemnitzer Hbf ist immer ein besonderes Erlebnis, so dass wir die Klassenfahrt nach Berlin als Gesamtereignis nicht missen möchten.

Arwed Zill, Klasse 12/6

Unser „Skilager“ in der zweiten Januarwoche

Der eigentlich Plan war, dass wir mit allen 7. Klassen ins Skilager fahren. Aufgrund des fehlenden Schnees musste das aber kurzfristig abgesagt werden, aber wir hatten trotzdem eine ziemlich schöne Woche mit einem Ersatzprogramm auf Klassenfahrt.

Am Sonntag sind die Klassen 7/3 und 7/4 nach einer zweistündigen Fahrt in Hinterschmiding in Bayern angekommen. Die 7/1 und die 7/2 sind mit einem anderen Bus gefahren. Unser Busfahrer hieß Ralph. Irgendwann, mitten in der Woche, fingen wir an, ihn zu bejubeln, denn er fuhr wirklich gut. Angekommen nach einer guten Fahrt, haben wir an der Pension eine Menschenkette gebildet, um die Taschen und Koffer reinzutragen. Das lief ziemlich chaotisch ab, aber wir haben es geschafft. Die Jugendherberge war groß, sah aber auch an einige Stellen schon ziemlich abgewohnt aus. Am ersten Abend fand eine Nachtwanderung statt. Wir hatten uns alle noch nicht eingewöhnt, aber danach war es entspannter. Ein paar Schüler gingen kurz „verloren“, da sie bei der falschen Klasse gelandet waren, aber am Ende waren alle wieder beieinander. Draußen sah es wirklich wie bei einer Zombie-Apokalypse aus, überall war Nebel und es war dunkel. Ein Edeka war in der Nähe von unserer Jugendherberge und wir konnten dort einkaufen, solange wir uns abmeldeten. Am Montag gingen wir wandern. Und damit ist gemeint, dass wir einen Skihang hinauflaufen mussten, den wir sonst hinuntergefahren wären. Es war rutschig, es war windig und kalt, doch am Ende kamen wir am Gipfelkreuz auf dem Almberg (1142 m) an.

Die meisten hatten wahrscheinlich die ganze Zeit die Belohnung im Kopf, denn danach waren wir in der Sportalm essen. Nach dem Essen fuhren wir mit dem Bus zu einem Waldspielplatz in Spiegelau. Dort trennten sich die Klassen. Wir konnten Rätsel lösen und ein wenig mehr in das Wissen zu diesem Park und den Bäumen eintauchen. Auch dort waren ein paar Schüler kurz „verschwunden“, doch am Ende waren alle wieder da. An einem Klettergerüst spielte sich sogar ein Wettkampf zwischen der 7/3 und der 7/4 ab. Drei Schüler traten in den Disziplinen Aushängen oder auch dead hang, Klimmzüge und eine Runde um das Gerüst herumklettern, gegeneinander an. Die 7/3 hat gewonnen. Am Abend gab es einen Kinoabend. Der ausgesuchte Film hieß Transformers. Die Hälfte der Schüler schaute zwar nicht mit, aber diejenigen die den Film gesehen haben, fanden ihn toll. Am Dienstag wurden wir zu der größten Therme der Welt gefahren. Die Therme in Erding. Sie war wirklich riesig und es gab viele Rutschen. Wir hatten einen Plan mit den Lehrern gemacht, da Herr Schröter an dem Tag Geburtstag feierte und wir ihm natürlich alles Gute wünschen wollten. Per Lautsprecheransage wurde er von einem Mitarbeiter ausgerufen und dann haben alle Klassen gemeinsam Happy Birthday gesungen. Er hat sich über diese gelungene Überraschung gefreut. Nach dem Essen, als wir wieder in der Jugendherberge waren, wurde vorgeschlagen, Eislaufen zu gehen.

Am nächsten Tag stand wieder ein „Wandertag“ an. Wir fuhren am Mittwoch zum Bayrischen Nationalpark, wo uns vier Nationalpark- Führer erwarteten. Jede Klasse bekam eine individuelle Führung und wir konnten viele Tiere beobachten. Am Ende gab es ein Spiel, bei dem man sich einen Partner suchen musste, der einen zu einem ausgewählten Baum führen musste, aber mit verbundenen Augen. Diesen Baum sollte man dann ohne Augenbinde wiederfinden. Danach haben wir Mittag gegessen. Als zweites an dem Tag waren wir auf dem Baumwipfelpfad im Nationalpark, der echt hoch war. Herr Schirrmeister und Herr Jendras lieferten sich sogar ein Rennen, wer als erstes die 500 Meter hohe Kuppel erreicht. Am Abend fand ein Karaoke-Abend statt. Die Lehrer hatten davor noch ein Kahoot-Quiz vorbereitet, um das Wissen zum Tag abzufragen. Und ja, die Lehrer haben auch gesungen. Aber natürlich nur, weil sich auch einige Schüler getraut haben, etwas zu singen. Das Ganze war extrem lustig. Am Ende war es doch eher ein Chor, der gesungen hat.

Donnerstag war der Touristentag. Wir fuhren nach Passau und mussten wichtige Sehenswürdigkeiten finden und davon ein Bild machen. Davor waren wir noch in einer Glasbläserei in Mauth. Es war echt spannend, zuzusehen, wie sowas gemacht wird. Die meisten stellten auch selber Glaskugeln her oder kauften etwas. Zum Abschluss der Woche fand eine Disco-Night statt. Es war schließlich der letzte Abend. Alle vier Klassen versammelten sich in einem Raum und Patrice aus der 7/1 war DJ.

Am letzten Tag gab es wie immer Frühstück, das übrigens die ganze Woche ziemlich lecker war, und dann packten alle ihre Sachen. Ca. 16 Uhr waren wir am Freitag wieder in Chemnitz. Ich finde, es war eine ziemlich lustige, aber auch anstrengende und aufregende Woche.

Mila Domke, Klasse 7/3 und Frau Heinsch

Survival and Outdoor

Klassenfahrt der 8/4

2022 sollte ein ganz besonderes Jahr werden, denn endlich durften wir wieder auf Klassenfahrt fahren.

Die Klassenfahrt der 8/4 fand im schönen Ort Bad Schandau auf einem Aktivhof ganz unter dem Motto ,,Survival and Outdoor“ statt. Das hieß also Selbstversorgung, schlafen in einem Wanderquartier und viel Zeit an der frischen Luft verbringen.

Am ersten Tag traf sich die 8/4 mit der 8/2 am Chemnitzer Hauptbahnhof um gemeinsam nach Bad Schandau zu fahren. Trotz Umsteigens und enormen Zeitdrucks gelang es der 8/4 pünktlich am verabredeten Treffpunkt anzukommen. Dort wurden sie von dem Team des Aktivhofs begrüßt und nach kurzer Einweisung ging es schon richtig los. Denn auch der erste Tag wurde für eine Schlauchboot-Tour auf der Elbe genutzt. Nach ein paar Stunden anstrengenden Paddelns wurde eine Imbiss-Pause eingelegt, wo alle mit anpacken mussten. Kurz darauf machte man noch eine zweistündige Wanderung zum Quartier und Aktivhof. Als auch dies bewältigt wurde, ließ man den Tag mit selbst gemachtem Abendessen, Auspacken, letzten Auswertungsgesprächen und Schlafen ausklingen.

Der nächste Tag startete erst 8:30 Uhr richtig, wo der Küchendienst sich um die Vorbereitung des Frühstücks kümmerte, denn wie auch gestern hatte die 8/4 einen langen Tag vor sich trotz Kälte und Regens. Es stand nämlich eine Wanderung in den Sandsteinen und abends Bogenschießen auf dem Plan. Auch hier sammelte die 8/4 viele schöne Erinnerungen. Jedoch mussten drei Mitschüler die Klassenfahrt verlassen aufgrund einer Erkältung. Doch nichtsdestotrotz ging es weiter.

Bis zum 5. Tag der Klassenfahrt, an dem die Abreise geplant war, erlebte die 8/4 noch sehr viel. Unter anderem ließ man sich von einer Felswand abseilen, man erkundete eine Höhle, versuchte mithilfe von Geocashing einen ,,Schatz“ zu finden und backte gemeinsam Stockbrot. Den Herausforderungen von kalten Nächten, nassem Wetter und fehlender Ausrüstung einiger Schüler war die 8/4 gewachsen. Man half sich gegenseitig, wärmte sich gegenseitig und motivierte sich gegenseitig. Es war nicht immer einfach, aber am Ende hatte man ein Erlebnis, von dem man noch Jahre später berichten wird. Und wer es bis zum Ende geschafft hatte durchzuhalten, stand am 30.09.2022 um 14:00 Uhr wieder am Chemnitzer Hauptbahnhof.

Leni Meyer, Klasse 8/4

Erster Schultag der Klasse 5/1

Aufgeregt und neugierig betraten unsere Jüngsten, oft von ihren Eltern begleitet, das Schulhaus. Alles erschien noch neu und unbekannt, als die neuen Klassenlehrer ihre Schützlinge in Empfang nahmen.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5/1 wurden von Frau Rößler, Frau Hantzsche und dem Drachen Kosio im Foyer der Schule erwartet. Als sich alle Eltern verabschiedet hatten, ging es in die dritte Etage ins Zimmer 3.01, welches fortan unser Klassenzimmer sein sollte. In der Mitte des Zimmers lag ein rotes Tuch, auf welchem sich kleine Schätze und zwei prall gefüllte Zuckertüten befanden. Nach der Vorstellrunde, bei denen ihr, liebe 5er, unsere Fächer und Interessen anhand der Gegenstände, die auf dem Tuch lagen, erraten durftet, wart ihr an der Reihe. Gespannt darauf, wer ihr seid und was euch besonders macht, lauschten wir euren Beiträgen. Wir genossen den Sonnenschein auf dem Hof bei Fang- und Bewegungsspielen und haben festgestellt, dass ihr ganz schön flink seid. In den folgenden Tagen habt ihr euren Stundenplan erfahren, eure neuen Lehrer kennengelernt und seid zu einem Team zusammengewachsen. Wir freuen uns, dass wir euch ein Stück begleiten dürfen und wünschen euch immer viel Freude am Lernen.

Eure Silke Rößler und Jacqueline Hantzsche

Doppelsieg beim Hallenturnier der Jahrgänge 2011/2012

Während draußen die kalte Jahreszeit tobt, finden jedes Jahr in verschiedenen Jahrgängen die Hallenturniere in der Diesterweghalle statt. Hierbei treten verschiedene Chemnitzer Schulen gegeneinander an, um die Stadtmeisterschaft auszuspielen.

Den Anfang durften dieses Jahr die Kleinsten machen. So versammelten sich in den Jahrgängen 2011/2012 16 Spieler unseres Gymnasiums, welche in zwei Mannschaften (André 1 & André 2) gegen das Chemnitzer Schulmodell, die Montessori-Schule und das Evangelische Schulzentrum antraten. Gespielt wurde in zwei Gruppen mit jeweils drei Mannschaften, die letztlich im K.O.-System den Gewinner ermittelten. Glücklicherweise konnten sich beide André-Teams in Gruppe A gegen das CSM durchsetzen. Im Halbfinale gab es gegen die gymnasiale Vertretung der Montessori-Schule einen 2:0-Sieg und gegen die entsprechende Oberschule einen 1:0-Last-Minute- Erfolg. Das Wunschfinale war damit perfekt und die Spannung spürbar.

Es stand auch lange 0:0, ehe die wirklich allerletzte Aktion im Spiel die Entscheidung brachte: ein langer Ball, die perfekte Annahme und ein unhaltbarer Torschuss. Das Gewinnerteam um Ludwig Müller, Maurice Gerlach, Jeremy Römer, Paul Haustein, Julius Schlömer, Julien Donix, Patrick Hopfe (TW) und Mio Schmalfuß (alle Klasse 5) gewann dabei durchaus verdient das Turnier und überzeugte vor allem auch als Mannschaft, da es sich nahezu allein organisierte und beispielsweise die Wechsel fair und gerecht vollzog. Die Zweitplatzierten um Jamie Wunderlich, Oskar Morgner, Buno Diehl (jeweils Klasse 6), Justus Gruber, Bruno Löffler, Finn Seltmann und Fabrizio Voigt (jeweils Klasse 5) standen dem um nix nach und performten ebenfalls mit super Spielzügen und grandiosen Einzelaktionen. Insgesamt war es ein toller Wettkampftag, der vor allem auch unter der Mithilfe der Eltern bei der Anund Abeise reibungslos und mehr als erfolgreich verlief. „Trainer“ Schirrmeister freut sich daher jetzt schon auf das Jugend-trainiert-für-Olympia- Turnier in den nächsten Monaten.

Lukas Schirrmeister

Nach drei Jahren endlich wieder Eins-Pokal!

Auch im Sport hat Corona dafür gesorgt, dass viele Veranstaltungen abgesagt oder sogar komplett verschwunden waren.

Umso glücklicher waren wir über die Einladung zum eins-Pokal des Georgius- Agricola-Gymnasiums am 29.03.2023. Nach kurzfristiger Absage des Karl- Schmidt-Rottluff-Gymnasiums durften wir sogar mit zwei Teams antreten. So kamen 13 Schüler und Schülerinnen sowie Herr Schirrmeister, Herr Steinert und unser ehemaliger Referendar Herr Michalke zum Einsatz. Trotz teilweise chaotischen Spielgeschehens und hohem Zeitdruck (jeder Satz wurde nur zwölf Minuten gespielt), konnte jedes Team in der Vorrunde einen Sieg und zwei Niederlagen verbuchen. Spannender und spaßiger hätte es nicht kommen können, denn im Spiel um Platz 5 trafen beide Teams aufeinander. In einem spannenden Match konnte sich Team #2 rund um Herrn Michalke und Herrn Schirrmeister durchsetzen. Nach diesem durchaus witzigen Nachmittag sind wir dankbar, dass wir endlich wieder gemeinsam Sport machen können und freuen uns schon aufs nächste Jahr. Danke an eins als Sponsor und an das AGC für die Organisation!

Eure André-Volleys

Unterwegs mit den André-Volleys

Mehr als acht Tage im Schuljahr 2022, bereits ganze zehn Tage im Jahr 2023 – man kann fast von einem Vollzeitjob sprechen, den unsere Volleyballer und Volleyballerinnen neben dem schulischen Alltag bewältigen. Aber harte Arbeit wird oft entlohnt, wie wir in den letzten zwölf Monaten selbst erleben durften. Aber alles auf Anfang und zurück zum:

13.04.2022 – Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Wir gewinnen überraschend das Landesfinale in Dippoldiswalde und qualifizieren uns als das Dr.-Wilhelm- André-Gymnasium – zum ersten Mal überhaupt – für das Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia in Berlin.

03.05.2022 – 07.05.2022
Gemeinsam mit vielen anderen Sportlern und Sportlerinnen geht es in die Bundeshauptstadt, wo es eine ganze Woche lang heißt Sport, Kultur und die Abwechslung vom Schulalltag genießen. Neben einem erfolgreichen Turnier, welches wir mit einem 11. Platz beenden, besuchen wir ein Spiel der Basketballer von Alba Berlin, eine Show im Friedrich-Stadt-Palast und eine Abschlussveranstaltung für über 3500 Sportler und Sportlerinnen aus ganz Deutschland. Die Zeit wird für alle acht Teilnehmerinnen, Frau Pöttrich und Frau Frommhold unvergesslich bleiben.

24.05.2022 & 31.05.2022 – ab in den Sand!
Gerade erst zurück aus Berlin, heißt es für die André-Volleys ab in den Sand und zwar direkt zum Regionalfinale. Zwei Teams, zwei Siege, zwei Mal Qualifikation für das Landesfinale und wieder ein Termin mehr im Kalender.

11.07.2022
Kurz vor den Ferien heißt es Landesfinale. Diesmal in Dresden mit 16 Schülern und Schülerinnen und bei bestem Wetter. Unser Erster und Dritter Platz wwerden leider nicht mit Berlin, aber mit einer Erfrischung im Pool belohnt und das Ziel fürs nächste Jahr steht. ;) Das neue Schuljahr geht endlich wieder los, und mit ihm die neue Saison für die André-Volleys. Endlich haben wir einmal in der Woche Zeit, uns in der AG auszutoben und für verschiedene Wettkämpfe zu üben. Wir starten insgesamt mit sechs Teams in drei verschiedenen Altersklassen im Hallenvolleyball und mit zwei Teams im Beachvolleyball. Los geht es mit den städtischen Vorentscheidungen im Herbst.

22./ 29.11.2022 & 06.12.2022
Drei Stadtfinals, sechs Teams, vier erste Plätze und insgesamt fünf Qualifikationen für die Regionalfinals in Oederan und Mittweida.

12.12.2022
Mit gleich vier Teams starten wir beim Regionalfinale der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2006 – 2010) und Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2010 – 2013). Bei 30 Kindern und zwei Betreuenden verwandeln wir die Halle in Oederan in ein Meer aus „Auf gehts André“-Rufen und belohnen uns mit zwei ersten Plätzen bei den Mädchen und einem zweiten und dritten Platz bei den Jungen.

19.12.2022
Gleich eine Woche später heißt es dann auch für das letzte qualifizierte Team der Mädchen Wettkampfklasse III (2008 – 2011) alles geben, um möglichst viele Punkte zu sammeln im uns bis dato unbekannten Nebenrennen um die „sportlichste Schule Sachsens“. Gesagt getan. In vier anstrengenden Spielen setzen wir uns durch und dürfen nun insgesamt dreimal beim Landesfinale Sachsen starten.

15./16.03.2023
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen geht es für die Teams der WK II und WK III nach Dippoldiswalde zum Landesfinale. Hier treten wir gegen die sieben besten Teams aus Sachsen an. Die größeren Mädchen erreichen trotz einer sehr knappen Niederlage in der Vorrunde das Finale und müssen sich schließlich nur dem Sportgymnasium Dresden geschlagen geben. Die Mädchen der Klassen 6, 7 und 8 erreichen einen guten 5. Platz.

19.04.2023
Das letzte Landesfinale bestreiten die Mädchen aus Klasse 5 und 6. Sie sehen neben den teilweise drei Köpfen größeren Spielerinnen vom Sportgymnasium Dresden wirklich klein aus, kämpfen aber tapfer, sammeln wichtige Erfahrungen und beenden das Turnier mit einem 6. Platz. Doch damit nicht genug. Als die Siegerehrung fast vorbei ist, steht nur noch ein riesiger Pokal auf dem Tisch und die Augen werden groß, als der Landesbeauftragte gemeinsam mit dem Bürgermeister von Grimma verkündet, dass dieser Pokal für uns bestimmt ist. Als erfolgreichste Schule in der Sportart Volleyball gewinnen wir den Titel sportlichste Schule Sachsens und bringen einen riesigen Pokal mit nach Hause, der von nun an mindestens ein Jahr im Schulhaus bestaunt und das ein oder andere Mal leer geplündert werden darf ;).

Wir, Frau Frommhold und Herr Steinert sind unglaublich dankbar für diese vielen wunderbaren gemeinsamen Tage mit den Volleyball-Andrés. Es macht uns unfassbar stolz, dass ihr euch so für eure Schule einsetzt und unser Lachen an den gemeinsamen Tagen ist jede Mühe, jeden nervigen Antrag und jede Pause, die wir mit SchülerInnen-Suche verbringen dreifach wert. Danke an alle Kolleginnen und Kollegen, Eltern und vor allem Trainer und Trainerinnen des CVV, CPSV und CWSV, die das alles ermöglichen.

Ich freue mich auf die kommenden letzten Turniertage des Schuljahres im Sand!

Sarah Frommhold & die André-Volley

Erfolgreiches JtfO-Turnier im Floorball

Am Dienstag, den 8. November 2022 war es endlich wieder soweit. Floorballbegeisterte Schüler der Chemnitzer Schulen trafen sich pünktlich um 9:30 Uhr in der Schlossteichhalle zur Austragung des Floorball-Stadtfinales von „Jugend trainiert für Olympia“. Natürlich war auch das Andrégymnasium mit am Start. In der WK III kämpften Tabea Fraaß, Maja Gläser, Linda Schanz, Jakob Mähnert und Netty Mehner um den Sieg. Dabei waren für das Team des Andrégymnasiums zwei Spiele zu je zehn Minuten gegen das Team des Evangelischen Schulzentrums sowie der Oberschule Reichenbrand zu absolvieren. Mit viel kämpferischem Einsatz gelang es unserem Team, beide Spiele für sich zu entscheiden. So zogen wir mit einem 3:1 und 5:0 in das Regionalfinale ein, welches im Februar in der Schlossteichhalle ausgetragen wird.

Linda Schanz, Klasse 8/4

Baubionik

Die Natur als Architekt und Baumeister

In der Sekundarstufe 2 gibt es den Wahlgrundkurs Biotechnologie/Bionik. Während sich die Biotechnologie vorwiegend vertieft mit genetischen und medizinischen Sachverhalten auseinandersetzt, nimmt die Bionik die Natur und die Technik in den Blick. Bioniker*innen nutzen die Natur als Vorbild, da sich in einem Jahrmillionen langen Entwicklungsprozess natürliche Prozesse und die Eigenschaften von Lebewesen perfektioniert haben. Es wird also gezielt nach Lösungen für technische Probleme in der Natur gesucht. Einige der bekanntesten Beispiele sind dabei der Vogel, der als Vorbild für Flugzeuge gilt, die für den Klettverschluss Inspiration gebenden Klettfrüchte oder die Fähigkeit zur Orientierung von Fledermäusen oder Delfinen, welche Vorbild für das Ultraschallgerät ist.

Der Grundkurs 12 stellte sich jedoch einer anderen Problemfrage: Wie kann ich natürliche Vorbilder nutzen, um moderne, nachhaltige, dem Klimawandel angepasste Gebäude zu konstruieren? Mit diesem Bereich der Bionik, der sogenannten Baubionik, haben sie sich mannigfaltig auseinandergesetzt. Als natürliche Vorbilder wurden unter anderem genutzt:

  • das weiße Fell und die schwarze Haut des Eisbären für eine optimale Wärmeisolation
  • der Aufbau eines Termitenhügels für eine angenehme Luft- und Wärmezirkulation in einem Haus
  • die Oberflächenstruktur der Blätter der Lotuspflanze für eine schmutzund wasserabweisende Fassadengestaltung
  • der Aufbau von Vogelknochen oder der Bambuspflanze für eine stabile, materialsparende Gebäudekonstruktion
  • die Fähigkeit von Pflanzen sich zum Licht zu bewegen für eine optimale Nutzung der Sonnenenergie In diesem Zusammenhang sind viele innovative Gebäudemodelle entstanden.

Jessica Pöttrich

Entscheidungen über den zukünftigen Bildungsweg

Die Bildungsmesse 2022

Unsere Aufgabe war es am 19. November 2022, die Eltern von vielleicht zukünftigen Andréanerinnen und Andréanern zu beraten und vor allem auch Sorgen aus dem Weg zu räumen. In der Messe Chemnitz veranstaltete die Stadt die alljährliche, aber zuletzt wegen Corona ausgefallene, Bildungsmesse. Auf dieser stellten sich alle Chemnitzer weiterführenden Schulen, das Schulamt und das Landesamt für Schule und Bildung vor.

Auch unser Gymnasium war vertreten und sehr gefragt. Beratend waren die Schulleitung, die Fachleiterinnen und ein Team der Vertretung der Schülerinnen und Schüler vor Ort. Im Gepäck hatten wir nicht nur sehr viele Flyer, sondern auch Chemieexperimente zum Mitmachen, Jahrbücher der vorhergehenden Schuljahre und die Kunstkalender. Viele Eltern aber auch die Grundschülerinnen und -schüler wollten sich grundlegend über das André informieren, wobei wir selbstverständlich gern behilflich waren. Natürlich gab es aber auch bereits bestens informierte Eltern, die ganz gezielte Fragen zu bspw. der Leistungskursbelegung in der Sekundarstufe II oder der Profilwahl stellten. Knapp vier Stunden standen wir so Rede und Antwort, wenngleich die Stimme bei uns allen gen Ende doch auch etwas angeschlagen war. Wir hoffen natürlich, dass wir alle Fragen zufriedenstellend beantworten konnten und freuen uns schon auf das nächste Mal.

Jannik Riedel, AG Jahrbuch

Freiheit

Folgenden Text schrieb Lennart Hartmann aus dem Ethik-Kurs 12/6 bei einem Projekt zum Thema Freiheit. Bemerkung des Autors: Der folgende Text entspringt meinen persönlichen Aufzeichnungen und ist fiktiv. Er wurde von mir bereits vor einiger Zeit verfasst. Dennoch mag mancher es in ähnlicher Form erleben.

Eine Stadt aus idealen Konstruktionen […] Du kannst dich mit einer Person perfekt über Whatsapp verstehen, doch wenn du dich dann mit ihr triffst, fällt dir auf, dass diese Person eine dir unangenehme Stimme und Körpersprache hat und dass die Person im spontanen Gespräch keine zusammenhängenden Sätze sagen kann. Hinzu kommt, dass ihr euch sehr gut kennt, doch eigentlich fremd seid. Die Person ist der bekannteste Fremde. Du kennst zwar all ihre Interessen und ihre Vergangenheit, doch wie sie riecht und das Gefühl ihrer Anwesenheit sind für dich böhmische Dörfer.

In dem Moment, wo du realisierst, dass die Person plötzlich doch nicht so nah ist, wie du zunächst dachtest, bricht für dich eine Welt zusammen. All die Zeit, die Gedanken, das aufgeregte Warten auf eine Antwort, die Hoffnung … alles war umsonst.

Du hast deine Zeit in eine Person investiert, von der du bei einem persönlichen Treffen nach Sekunden hättest sagen können, dass sie nicht zu dir passt. Dann realisierst du, dass diese Zeit dir niemand wieder geben kann und plötzlich fällt die rosarote Brille und zerbricht in tausende Splitter. Du merkst, dass du die ganze Zeit die eigentlich gewollte persönliche Wärme, das gemeinsame Lachen, […] die Unternehmungen, dass du das alles verpasst hast. Alles was du gemacht hast war, allein in deinem Bett liegend, dich über die Farbveränderung einiger Pixel deines Smartphones gefreut. Die Wärme, die du verspürt hast, war nicht die eines dich liebenden Menschen, sondern der Akku, der langsam warm lief. Du merkst, dass du dein Lächeln höchstens mit einem Algorithmus, der die Videodaten deiner Kamera ausgewertet hat, geteilt hast. Du realisierst, dass ein lachender Emoji keinen Trost bringt. Und plötzlich schießt der Gedanke in deinen Kopf: „War alles umsonst?“

Diese Frage wirst du dir die nächsten Jahre noch stellen, bis irgendwann dein Gedächtnis diese aufgrund ihrer mentalen Sprengkraft verwirft. Und die Ursache lag im digitalen Kontakt; dem Schreiben über Whatsapp. Dem einfachen Komfort, viel Zeit zu haben, antworten zu können und möglichst Fehler zu vermeiden. Doch letztendlich hast du einen Turm aus abstrakten Idealen gebaut, sowohl von dir selbst als auch von der anderen Person. Und mit dem ersten direkten Kontakt, dem ersten Blick in den Spiegel, bricht dieser mit unbeschreibbarer Kraft zusammen und zurück bleiben nur Trümmer, Trümmer von Idealen, Vorstellungen und Fälschnissen. Trümmer von dir; in dir. Ja, du hast es versucht. Du hast ignoriert, konfrontiert, gekämpft, doch es geht nicht mehr. Du hältst diese schreiende Stille der Trümmer nicht mehr aus. Du suchst einen Ausweg, eine Zuflucht. Doch wohin? Zu wem? Du begibst dich zu den Personen, die du schon seit Jahren kennst und die dir wichtig geworden sind; mit denen du Abend um Abend verbracht hast. Du gehst online. Du trittst dem Sprachchat bei. Deine Freunde spielen gerade ein Computerspiel. Sie fragen dich, ob du mitspielen möchtest. Doch anders als sonst hast du keine Lust. Du möchtest eigentlich nur reden. Du möchtest, dass jemand dir hilft, die Trümmer in dir zu beseitigen. So antwortest du mit: „Nein, ich möchte nur mal mit euch reden.“ Kurz ist es still … Dann vernimmst du ein verdutztes „Okay.“, worauf ein abgeneigtes „Was gibt’s“ folgt. Doch dies blendest du aus. Denn du möchtest reden. Und nun hat sich jemand zum Reden gefunden. Doch der Funke von Freude erlischt direkt wieder, denn auf den kalten Trümmern lässt sich keine Flamme entzünden.

Du fängst an. Es ist still. Du beschreibst, wie du mit ihr geschrieben hast. Du beschreibst, wie sich nach und nach die abstrakten Türme aus Idealen und Vorstellungen aufgebaut haben. Du beschreibst, wie diese ins Wanken geraten sind, und wie du zunächst versucht hast, dich daran festzuklammern. Du sitzt in deinem Stuhl vor dem Monitor. Dein Blick ist leer. Du zitterst … Es gelingt dir gerade noch, die Träne mit deinem T-Shirt aufzufangen. Es ist still. Du atmest tief ein, um den unaushaltsamen Einsturz der Türme zu beschreiben. Du beißt die Zähne zusammen und fängst an: „Als ich mit ihr sprach, hatte ich das Gefühl, dass alles immer leiser wurde; als würde sich alles immer weiter von mir entfernen.“ Doch plötzlich unterbrechen dich deine Kopfhörer: „Links, links! Der scheiß Typ hat mir nen Headshot verpasst!“ „Ja, hab ihn.“ „Nice!“. Du erstarrst, als hättest du Medusa in die Augen geschaut. Es wird alles um dich herum dunkel. Dir wird kalt. Du zitterst. Leise vernimmst du noch ein: „Was war jetzt? Hallo? Boah, Junge, sei doch jetzt nicht eingeschnappt. Alter …“

In dir fängt es an zu beben. Du hast das Gefühl, als würde dein innerer Vulkan ausbrechen. Du möchtest wüten, rasen, schreien. Doch du sitzt wie erstarrt da. Tränen fließen deine Wangen herunter und sammeln sich an deinem Kinn. Du fällst zurück in deinen Stuhl. Die Tränen tropfen dir auf den Bauch. Du hast das Gefühl, innerlich zerrissen, äußerlich verraten zu sein. Du möchtest denken, dass deine Freunde dich verlassen haben. Doch du merkst, du warst schon immer allein. Jeden Abend saßt du allein vor dem Monitor. Niemand war bei dir. Du realisierst, dass die beiden Türme nur ein kleiner Teil einer ganzen Stadt aus instabilen Konstrukten waren. Und nun bebt die ganze Stadt. Ein Turm nach dem anderen bricht in sich zusammen. Es ist ein inneres Massaker. Als du versuchst dein Herz auszuschütten, waren keine Hände da, um es aufzufangen. Niemand war da. Es floss alles einfach nur zu Boden und versickerte irgendwo im Nichts. So wie du selbst. Du fühlst dich, als seist du zu Boden gefallen und zersplittert, wie eine Figur aus Porzellan.

Sich mit der mentalen Zerstörungskraft deiner Erlebnisse auseinanderzusetzen, ist dir nicht möglich. Du versuchst erneut zu verdrängen, indem du dich ablenkst. Doch du bist ratlos. Womit nur? Egal ob du Sport machst, deine Lieblingsmusik hörst, versuchst zu lesen; nichts hilft. In deinem Kopf hämmert es. Es fühlt sich an, als würde eine Kraft an beiden Gehirnhälften ziehen und es zerreißen wollen. Es macht dich fertig. Selbst die einfachsten Aufgaben misslingen dir. Du funktionierst nicht mehr. Dabei musst du doch funktionieren, sonst ist deine Zukunft in Gefahr. Diese Gewissheit macht dir Angst. Du schläfst nicht mehr. Denn sobald du die Augen schließt, siehst du die Trümmer deiner Stadt aus Idealen. Deiner Stadt deines Lebens. Oder das, was du dachtest, was dein Leben ist.

Trotz, dass du dein Smartphone verbannen wolltest, zieht es dich in seinen Bann. Denn es stand für Glück, Spaß und Unterhaltung. Es stand für eine gute Zeit. Und diese Zeit wünschst du dir zurück. Du fragst dich, ob es nicht besser gewesen wäre, in einer Illusion zu leben. Ob es nicht besser gewesen wäre, mit einer von dir idealisierten Person online, distanziert und zwanglos zu schreiben. Diese Frage zehrt an dir. Du fragst dich: „War ich glücklich?“ Du fragst dich, ob du nicht lieber in einem Konstrukt aus Fälschnissen und Vorstellungen gelebt hättest, als jetzt ganz ohne Behausung. Allein unter den unendlichleeren Weiten des Himmels. Du nimmst dein Smartphone in die Hand und öffnest eine Social-Media- Plattform. Zum ersten Mal seit einer Weile musst du nicht mehr denken. Du musst nicht mehr leben; nur noch existieren. Du musst nur sein; nicht werden.

Du wirst ein Teil des Konstruktes aus Anonymität. Du stellst dich selbst in der Präsenz anderer da. Du präsentierst einen neuen Turm aus Idealen. Du präsentierst eine Maske; eine verspiegelte Maske. Sie spiegelt nicht mehr dich, sondern nur noch die Masken der anderen wider. Und ihre Masken spiegeln deine wider. Ihr seid zwar zusammen, aber doch alleine. Ihr seid gemeinsam einsam. Doch falls du dies jemals realisieren wirst, ist es zu spät. Die Zeit wird vergangen sein. Und du wirst verschwinden, begraben unter den Trümmern deiner idealen Konstruktionen.

Und dein letzter Gedanke wird eine Anklage an dich selbst sein; ein verzweifeltes: „Warum?“

Lennart Hartmann, Klasse 12/6

Endlich wieder „Jingle Bells“

Die Aufregung und Vorfreude ist allen anzumerken, als am 4. Advent 2022 kurz vor 18:00 Uhr letzte Absprachen getroffen, Saiten nachgestimmt und Konzertkleidung zurechtgezupft werden. Und dann stimmen Chor und Kinderchor unter der Leitung von Frau Eichelkraut den Weihnachtsklassiker „Sind die Lichter angezündet“ an. Spätestens jetzt wird mir bewusst, wie sehr das Adventskonzert uns allen in den letzten beiden Jahren gefehlt hat. Der voll besetzte Kirchenraum gibt mir recht. Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde sind gekommen, um „ihren“ kleinen und nicht mehr so kleinen Musikerinnen und Musikern zu lauschen. Immerhin ist dies für unsere Streicherklasse 5/1 traditionell die erste Gelegenheit, nach drei Monaten Streicherunterricht erstmals vor Publikum zu spielen. In diesem Jahr traf dies aber nicht nur für unsere „Neustreicher“ zu. Auch die Klassen 6/1 und 7/1 haben aus bekannten Gründen erst jetzt ihre Premiere in der Kreuzkirche.

Das Programm ist vielfältig: Neben den etablierten Schulensembles wie Chor und Kinderchor, Orff-Gruppe, Song- Werkstatt, Schulband und Streicherklassen kann man auch ein Holzbläserensemble der Klasse 5/1 sowie Clara (Violoncello) und Ronja (Oboe) aus der Klasse 6/1 als Duo erleben. Mila (5/1) haucht dem „Schwan“ aus dem Karneval der Tiere musikalisches Leben ein und Jordan (Klasse 11) präsentiert ihren eigenen Song „Happy“ mit Singer-Songwriter-Flair an der Gitarre. Charmant moderiert wird das Konzert von Charlotte und Antonia der Klassenstufe 12, die diese Aufgabe dankenswerterweise kurzfristig übernommen und souverän „gewuppt“ haben. Und es gibt noch mehr „Erstmaliges“: Der recht neu gegründete Lehrerchor hat seinen ersten Weihnachtsauftritt. In krankheitsbedingt reduzierter Besetzung aber hoch motiviert intonieren sechs Lehrerinnen und zwei Lehrer „Am Weihnachtsbaum die Licher brennen“ und „Winter Wonderland“. Am Ende bleibt kein Stimmband ungerührt, als Band, SongWerkstatt und Lehrerchor John Lennons „War is over“ anstimmen und alle mit einsteigen. Als Friedenshymne jagt uns der Song in diesem Jahr einen besonderen Schauer über den Rücken.

Ein großer Dank geht an alle Beteiligten auf, vor und hinter der Bühne. Es war ein gelungenes Konzert voller berührender Momente und einer der musikalischen Höhepunkte des Schuljahres. Christiane Friedrich

Lust und Frust bei „Jugend Musiziert“

Erstmals wurde dieses Jahr der Wettbewerb „Jugend Musiziert“ nach Pandemieende wieder regulär in drei Stufen, auf Regional-, Landesund Bundesebene, durchgeführt.

In jeweils festgelegten Vokal- und Instrumentenkategorien messen sich darin nach monatelangem Üben und zahlreichen Vorspielen die jungen Nachwuchsmusiktalente und stellen sich der Bewertung durch eine professionelle Jury. Besonders bitter ist es, wenn in einer Ensemblekategorie ein Teilnehmer verletzungs- oder krankheitsbedingt ausfällt und aufgrund des strengen Regelwerks somit das ganze Ensemble nicht antreten darf. So erging es einem Holzbläsertrio der Städtischen Musikschule (mit Jakob Stöß und Niklas Goedel, beide 5/1), für die der Wettbewerb durch eine Handverletzung eines Ensemblemitglieds endete, bevor er richtig losgegangen war. Wie schön für uns, dass wir sie aber kurz vorher noch im Adventskonzert unserer Schule erleben durften. Sicher wird es aber für sie in den kommenden Jahren noch viele Chancen auf eine Teilnahme geben.

Ende Januar starteten schließlich die Regionalwettbewerbe. Aus dem Andrégymnasium nahmen daran in ihren jeweiligen Kategorien folgende Schülerinnen und Schüler besonders erfolgreich teil und wurden sogar zum Landeswettbewerb weiterdelegiert, wo sie abermals beachtliche Resultate erzielten.

Wir gratulieren sehr herzlich:

Elias Schleicher in der Kategorie Akkordeon Kammermusik (Altersgruppe VI), der mit seinem Akkordeon- Quartett einen ersten Preis im Landeswettbewerb erspielte und sich damit sogar zur Teilnahme am Bundeswettbewerb qualifizierte.

Cornelius Glanz (9/1), der in der Kategorie Klavier Solo in der Altersgruppe IV einen zweiten Preis im Landeswettbewerb erspielte.

Mila Friedrich (5/1) und Clara Stöß (6/1), die gemeinsam im Celloquintett „Die Quinten“ einen ersten Preis im Landeswettbewerb für Streicherensemble, gleiche Instrumente in der Altersgruppe II gewannen.

Christiane Friedrich

Bühne frei

Musicals im Musikunterricht

Musik ist ein sehr schönes, abwechslungsreiches Fach. Am Schuljahresanfang hat sich unsere Klasse noch mit Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Oratorien und Brandenburgischen Konzerten gequält. Aber seit Anfang März beschäftigt sich unsere Klasse in Musik bei Frau Friedrich mit Musicals. Das hat die Stimmung beim Großteil der Klasse nach oben getrieben.

Viele denken bei Musicals an Disney- Filme, die verfilmt wurden, wie den König der Löwen oder die Eiskönigin. Wir hatten in Musik die Aufgabe bekommen, uns in Gruppen von vier bis sechs Schülern zusammenzufinden und uns ein Musical auszusuchen, welches wir vorstellen sollten. Diese Vorstellung der Musicals sollte eher wie eine Performance sein und nicht wie ein langweiliger Vortrag. Das stellte unsere Gruppen schon vor eine große Herausforderung. Wir hatten knapp einen Monat Zeit, um alles einzustudieren, doch die Wochen vergingen wie im Flug. Dann war es endlich soweit und unsere Musicals konnten vorgestellt werden. Wir hatten insgesamt fünf Musicals: Aladdin und die Wunderlampe, Mamma Mia, Der Zauberer von Oz, Der König der Löwen und Das Phantom der Oper. Es waren sehr viele interessante Beiträge in den Musicals vorhanden, wie beispielsweise das Nachstellen einer Szene, eine Bodypercussion oder ein Quiz. Unserer Klasse hat das Projekt viel Spaß gemacht und gezeigt, wie vielseitig Musicals sein können und wir hoffen, dass der Musikunterricht in den nächsten Jahren genauso spannend und lustig sein wird.

Isabell Jäpel, Klasse 8/1

 

Als wir die Aufgabe von Frau Friedrich erhalten haben, ein Musical in einer Art Show vorzustellen, waren die Reaktionen gemischt: Die einen waren voller Vorfreude und Enthusiasmus, die anderen eher weniger begeistert. Zuerst haben wir Gruppen gebildet und uns ein Musical rausgesucht, in meinem Fall „Dirty Dancing“. Wir hatten für das Projekt ca. vier bis fünf Wochen Zeit, um es auszuarbeiten. Dazu gehörte es, ein Handout zu gestalten, Lieder zu analysieren und auch einen praktischen Teil einzubringen. Bei uns in der Klasse machten viele Gruppen eine Art Talkshow, als praktischen Teil sahen wir viele unterschiedliche Sachen, z. B. ein Schauspiel, eine Tanzeinlage oder auch Standbilder. Allgemein hatten alle viel Spaß daran, auch wenn es Hürden gab oder Probleme in den Gruppen, aber es haben alle gut gemeistert und es sind tolle Ergebnisse entstanden. Ein Großteil würde so ein Projekt in der Art gerne wiederholen.

Amelie Tschierschwitz, Klasse 8/2

Die Wortapotheke

Projekt der Klasse 8/1, nach Morton Søndergaard und Deutsch kompetent 8. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Klett, Stuttgart 2022, S. 209.

Jetzt neu auf dem Medikamentenmarkt: Die Wortapotheke!

Sie ist abgestimmt auf Sprachstörungen und hilft garantiert! Zum Beispiel das Medikament speziell gegen peinliches Stocken – Pronomen, entwickelt von Heip. Es baut Ihre Wörtersubstanz wieder auf und füllt akute Gedächtnislücken. Auch kleine Wörter sind wichtig! Die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Medikament hilft, liegt bei 80 Prozent, also kaufen Sie es! Ein weiteres Arzneimittel der Wortapotheke ist das Produkt „Synonym“. Es hilft bei Adverbiendemenz und verbessert den Sprachgebrauch enorm. Nur jetzt um fünf Prozent reduziert, also schlagen Sie zu! Für andere Sprachfehler und -krankheiten gibt es ebenfalls neu entwickelte, hochmoderne Hilfe: Ob Substantive, Verben oder Adjektive, in unserer Wortapotheke finden Sie alles. Haben Sie Schwierigkeiten damit, ins Detail zu gehen? Geraten sie ins Stocken, wenn es darum geht, etwas genauer zu beschreiben? Probieren Sie doch das ebenfalls in der Wortapotheke erhältliche Medikament „Adjektiva“ aus. Es wirkt sofort, garantiert ohne Einschränkungen. Nur solange der Vorrat reicht!

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie ihren örtlichen Deutschlehrer oder Apotheker.

Paula Rotter, Klasse 8/1

Gedichte und Geschichten

Glaube

Fliegendes Ungetüm überstreicht das graue Himmelszelt,
durchdringt Seelen, Herz und Verstand.
Kein sich‘rer Ort auf dieser Welt,
der schützt vor Dunkelheit, die uns verdammt.
Trauernde Flammen, kühlende Glut,
zertrümmernde Wut, die grausam das tiefe Blau zerreißt.
Hoffnungsschimmer verschleiert durch Blut,
das leise tropfend die Gefühle vereist.
Staub und Asche zerfallen,
auf das uns nichts mehr vom Alten bleibt
und Hass und Verzweiflung sich das Neue krallen.
Ich weiß, dass einzig Liebe und Vertrauen diese Wunden heilt.

Simeon Ebert, 12/8

Frühlingsbeginn

Der Wind singt von bunten Farben,
Von Blumenduft und Lebenslust.
Er treibt aus erdigen Armen
Tulpen, Narzissen und Krokus.

Sie strecken ihre Köpfe aus,
Hin zur neu erwärmten Sonne.
Die Welt spreizt wie ein bunter Pfau
Ihre Rute zur Farbenwonne.

Vögel zwitschern Lobeshymnen
Auf das nun aufgetaute Eis.
Zu Blumen und Vogelstimmen
Gesellt sich fröhlich der Frühlingsgeist.

Florian Melchert, 12/6

Felder der Hoffnung

Auf einem Feld, wo Fichten blühen
Und abertausend Blüten stehen,
Auf einem Feld, wo Sonnenstrahlen,
Letzte goldene Wellen schlagen,
Lauf ich meinen letzten Schritt,
Mach’ ich meinen letzten Tritt …
Letztendlich bin ich angekommen,
Hing ab, meinen eigenen Dämon,
Hab ausgetauscht, die so schlechte Luft,
Gegen den sprießenden Frühlingsduft.
Drum lauf’ ich meinen letzten Schritt,
Drum mach’ ich meinen letzten Tritt …
Auf einem Feld, wo Dunkel schwindet
Und sich kein Abgrund mehr befindet,
Auf einem Feld, wo Blüten stehen,
Und keine Wunden klaffend blühen,
Setz’ ich mich und werde sehen,
Wo Krokus, Anemone und Primel stehen.

Florian Melchert, 12/6

Wüstenapfel

Sonnenstrahlen zerfraßen einen Mann, der sich verirrt hatte.
Woher er kam und wohin er wollte, wusste er nicht mehr.
Die Erinnerungen an seine Herkunft und sein Ziel waren aus seinem Schädel herausgebrannt worden.
Wütend beschloss er dem Gedächtnisräuber zu folgen, bis er ihn am Himmel fangen könnte.
Tagein, tagaus ging er Dünen hinauf, hüpfte, reckte und streckte sich, rannte wieder herunter und konnte doch nur dabei zusehen, wie der Dieb sich für die Nacht hinterm Horizont versteckte.
Müde vom Tag blieb auch er auf der Stelle liegen und schlief ein, nur um am nächsten Tag seine Jagd fortzusetzen.
Drei Tage ging das Spiel.
Am vierten Morgen sah der Mann einsam in der Wüste eine Pflanze stehen.
Er rannte zu ihr, wenn nötig ging er auf allen Vieren, um nicht hinzufallen.
Er rannte, von Hunger und Durst übermannt und den Gedankenräuber längst vergessen, zum vermeintlichen Geschenk der Wüste.
Doch als er ankam, stand da, wo vorher noch eine saftige Frucht ihre Wurzeln schlug, ein kleiner Kaktus.
Schockiert sah er ihn an.
Es konnte nicht sein! Warum? Warum hatte die Frucht ihn verraten?
Wieso hatte sie sich Stacheln wachsen lassen? Warum?
Er kniete vor ihr nieder, flehte und bettelte und mit der Zeit verschwanden die Stacheln.
Je länger er redete und schmeichelte, umso köstlicher sah sie aus, die Wüstenfrucht.
Und so redete er den ganzen Tag. Er redete und redete und als die Sonne längst hinterm Horizont verschwunden war, lag vor ihm die schönste Frucht, die er je gesehen hatte.
Er griff zu und biss genüsslich hinein.
Die Frucht schmeckte genauso gut, nein sie schmeckte besser, als die verbotene Frucht im Garten Eden.
Die Säfte flossen durch seine Zähne und es prickelte in seinem Mund.
Er starb, mit dem sü.en Geschmack auf seiner Zunge, durchlöchert von Glück, denn Kakteen haben Stacheln, egal wie gut sie schmecken.

Florian Melchert, 12/6

Vorlesewettbewerb Klasse 6

Teilnehmende Schüler Regionalausscheid Teil 1 in der Stadtbibliothek

„Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.“ (Helen Hayes)

Auch in diesem Schuljahr nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 unserer Schule am Vorlesewettbewerb teil. Im Rahmen der internen Klassenentscheide wurde in den ersten Monaten des Schuljahres bis November im Deutschunterricht fleißig aus dem eigenen Lieblingsbuch vorgelesen. Am Ende standen fünf Klassensiegerinnen und Klassensieger fest, von denen vier im Schulausscheid am Mittwoch, den 07. Dezember 2022 antraten – Luisa Kopp (Klasse 6/1), Romy Brittmacher (Klasse 6/2), Alexandra Dreier (Klasse 6/3) und Lucina Eller (Klasse 6/5). Jedes Kind las in der ersten Runde eine spannende Textstelle aus seinem Lieblingsbuch vor. In der zweiten Runde musste ein kurzer unbekannter Text aus einem Buch über Baron von Münchhausen vorgelesen werden. Alle Kinder zeigten sehr gute Leistungen im Bereich der Lesefähigkeit und der ausdrucksstarken Betonung. Am Ende konnte sich Lucina Eller aus der Klasse 6/5 durchsetzen und erreichte den 1. Platz.

Sie erreichte damit den Regionalausscheid, bei dem sie unsere Schule vertreten durfte. Aber auch die anderen Vorleserinnen durften sich über einen Buchpreis freuen und wurden für ihre hervorragenden Leistungen belohnt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Hilfe der Organisation durch Frau Ehmann und bei der spontan eingesprungenen Schüler-Jury unter tatkräftiger Mithilfe von Herr Schirrmeister!

Der Regionalausscheid fand am 07. Februar 2023 im Saal der Stadtbibliothek statt.

In zwei Runden traten jeweils sieben Gewinner aus unterschiedlichen Chemnitzer Schulen gegeneinander an. In Runde eins konnte Lucina mit einer tollen Leistung der Jury aus Lehrern, Vertretern der Organisatoren des Buchdienstes Chemnitz und der Bibliothek sowie der Siegerin des letzten Jahres ihr Können beweisen. Nach einer langen Besprechung der Jury stand fest, dass eine sehr knappe Entscheidung über den Sieger oder die Siegerin des Regionalausscheides getroffen worden war. Auch wenn es am Ende für Lucina nicht für den Sieg und das Erreichen der nächste Runde reichte, war es für die anwesenden Zuschauer eine tolle Veranstaltung. Ich habe mich über die engagierte Teilnahme aller Kinder am diesjährigen Schulentscheid gefreut und danke allen beteiligten Kollegen für die Unterstützung bei der Durchführung!

Frau Heinsch

Das Schneekind

Florian Melchert, Klasse 12/6

Lustig tanzend sanken sie langsam und mit tausenden Drehungen auf die Erde herab.
Woher kannten sie nur den Weg, die kleinen Tänzer?
Wollte denn keiner von ihnen zurück nach Hause?
Das Kind beschloss, dass sie es hier unten einfach schöner fanden.
Sie konnten sich hier an den Händen halten und wie ein warmes Tuch alles zudecken.
Ihre Decke erstreckte sich so weit, wie das Auge reichte, über die ganze große Welt.
Es legte sich mit zu ihnen, wollte bleiben, wo es war und sich mit den kleinen Leuten anfreunden.
Anfangs zögerten sie, doch schon bald setzte sich der erste Tänzer im weißen Kleid auf die bleiche Haut herab.
Kurz darauf folgte ein zweiter und schon bald konnte das Kind sie nicht mehr zählen.
„Ob sie jetzt hier mit mir Zuhause sind?“, fragte es sich.
Wärme drang in seine Knochen und ummantelte es wie ein warmer Pelz.
Vielleicht konnte es für immer bei den Tänzern liegen.
Es sah sich um:
Der Wald leuchtete in sanften Brauntönen und der Himmel lachte in einem warmen Schwarz auf das Kind herab.
Inmitten des Himmelsmeeres schwamm eine kleine Insel und überall um diese herum waren noch mehr kleine Tänzer.
So viele von ihnen schwammen da oben, in ihrem Heim und waren noch nicht bereit, mit ihren Brüdern auf die Erde herab zu tanzen.
Ob sie da oben glücklich waren?
Das Kind beschloss, sie bald zu besuchen und zu fragen, aber erst würde es sich hier unten, in seinem neuen Zuhause, ausruhen, auch wenn diesem Zuhause etwas fehlte.
Doch es konnte nicht mehr, es war heute schon lange genug gelaufen.
Langsam vielen ihm die Augen zu und es schlief ein.
Mollig warme Träume hoben es hoch und trugen es hinweg in ein Land ohne Sorgen.
Als es die schweren Lieder wieder öffnete, sehnte es sich noch immer nach dem erträumten Schoß der Mutter.
Die Tänzer hatten mittlerweile mit ihrem Tanz aufgehört und der Himmel sah leer aus.
Sich langsam aufrichtend, bemerkte das Kind eine Gestalt, die wartend vor ihm stand.
Ein Mann mit langer Robe sah freundlichen auf das kleine Wesen herab.
Seine Kapuze hatte er weit ins Gesicht gezogen und an seiner Seite stand ein schneeweißer Wolf.
Er reichte dem Kind die Hand, zog es auf die Beine und richtete seinen Finger zum Himmel.
Mit sanfter Stimme flüsterte er, dass sie nun gehen würden, dass sie jetzt über bunte Wege aus warmen Eis, nach Hause zu den Sternen müssten.

Und so liefen sie über die schönsten Regenbögen, die sich wie Brücken durch die Welt schlängelten.
Das Kind dachte an die Sommerregentropfen zurück, die ihnen diese wunderschöne Form verliehen haben mussten.
Es war stets aus dem Haus gerannt, wenn Regentropfen durch die warme Luft geflogen sind und von der Sonne bunt bemalt wurden.
Jetzt ging es auf ihnen, barfuß, und fühlte mit jedem Schritt das warme Wasser an den Füßen.
Neben ihm trabte der weiße Wolf und sah es mit großen Augen an.
Man hätte meinen können, er lächelte.
„Da ist dein Dorf …“, sagte der Kapuzenmann als sie an kleinen Holzbauten vorbeikamen.
Sie alle waren mit Schnee bedeckt und graue Geister stiegen aus ihren Schornsteinen.
Es waren so viele, dass die wenigen schwarzen, die sich unter sie gemischt hatten, nicht auffielen.
In der Mitte des Dorfplatzes hatten sich die Bewohner versammelt.
Sie schienen zu sprechen, doch aus ihren Mündern kamen keine Worte, keine Laute, keine Töne.
Stattdessen marschierten kleine Spielzeugsoldaten aus ihnen heraus, bereit miteinander zu kämpfen.
Sie waren blau und grün, mache grau, andere gelb.
Zwischen den ganzen bunten Farben stand auch, kaum zu bemerken, eine dunkle schwarze Puppe.
Das Kind mochte sie nicht.
Sie ließ ihm ein Schauer über den Rücken fahren und je länger es in die leeren Augen starrte, umso tiefer schien es zu fallen.
Es fiel in ein Loch, so gefräßig und tief …
Ein Monster hatte es verschlungen und versuchte nun mit aller Kraft sich aus seinem kleinen Körper zu nähren.
Es zerrte und riss an ihm, nahm ihm jeden Halt …
Kampfgeräusche rissen das Kind wieder aus seiner Trance.
Seine Aufmerksamkeit wurde auf die anderen Soldaten gezogen, denn diese fingen in der Mitte des Platzes an zu kämpfen.
Holzkanonen malten knallende Kugeln, Strohpuppen fielen und erhoben sich wieder.
Manche Männchen wurden von Speeren verkleinert, Hellebarden erstachen Spielzeugsoldaten, die dann in die Vergangenheit vielen.
Die Kämpfe waren brutal, doch irgendwann konnte sich die blauen und grünen Männchen durchsetzen.
Umgeben von den siegreichen Truppen, standen die Eltern des Kindes auf dem Platz und beluden mit einem schmerzenden Lächeln die Schlitten.
Die anderen Dorfbewohner taten es ihnen gleich.
Doch da bemerkte das Kind, ganz am Rand, wieder die schwarze Figur.
Unter ihr lief der Dorfälteste …
Das Kind mochte den gruseligen Mann genauso wenig wie seine grauenhafte Puppe.
Langsam kamen sie auf die siegreiche Meute zu.
Die kleinen Soldaten schienen gar nicht zu merken, was für ein Unheil sie da überrollte.
Sie behandelten das Monster friedlich, manche hießen es gar willkommen!
Dieses jedoch verwandelte die Soldaten, sobald es sie berührte, in seine schwarzen Artgenossen.
Es waren hässliche, grauenvolle Wesen.
Je mehr es von ihnen gab, umso weniger Leute halfen mit den Schlitten.
Und irgendwann war nur noch die Mutter des Kindes übrig.
Bei ihr war kein schwarzes Monster.
Ein letzter blass blauer Soldat beschützte sie, doch auch sie belud keinen der Schlitten mehr.
„Wir müssen weiter.“ Das Kind war, ohne es zu merken, stehen geblieben.
Es gestattete sich noch einen letzten Blick auf die Menschen und ging dann weiter dem Kapuzenmann hinterher.
Der weiße Wolf, versuchte es aufzumuntern.

Lange Zeit liefen sie durch die warme, weiße Welt.
Das Kind ergriff die Hand des Mannes und fühlte seine kalte Haut.
Er wich weder zurück noch hielt er es fest, er ging einfach weiter, stumm, und das Kind folgte ihm.
Nach einer Weile, als sie die Häuser längst hinten sich gelassen hatten, drehte sich der Mann zu dem Kind:
„Bist du nicht böse?
Auf den Ältesten, deine Eltern, das Dorf?“
Es schüttete den Kopf.
„Auch wenn sie wegen einer Lüge dich zu mir führten?“
Es schüttelte wieder den Kopf und zeigte lächelnd auf den wunderschönen Wald und in die Richtung des Dorfes, das irgendwo weit hinter ihnen liegen musste.
„Du meinst, sie opferten dich, um das zu retten?“
Er machte eine lange Pause.
„Bist du traurig?“
Diesmal nickte es.
Eine kleine Träne rollte über seine Wange.
Langsam gingen sie weiter und der weiße Wolf rückte näher an das gebrechliche Wesen heran.
Sein warmes Fell hatte etwas Beruhigendes.
„Sie werden trauern …
Wenn auch nicht lange, sie werden trauern.
Doch das Leben und die Lügen werden den Schmerz schnell versiegen lassen.“
Das Kind sah in die Ferne, sein Blick verriet, dass es wusste, dass es so war.
„Hattest du jemanden besonders gern?“
Es antwortete nicht, saß in ihm doch noch der Schmerz, dass die Person, die es am meisten liebte, nicht einmal auf den Dorfplatz gegangen war, nicht einmal trauerte.
Wahrscheinlich blieb sie in ihrer warmen Hütte, bei ihren Kräutern und Gewächsen und wusste nicht einmal, dass es sie nicht mehr besuchen käme.

„Ich will dir noch etwas zeigen.“
Der Kapuzenmann schlug eine andere Richtung ein.
Sie kamen in eine Stadt, die anders aussah, als sie das Kind in Erinnerung hatte, alles sah neuer aus, als läge die Stadt in einem weit entfernten Land der Zukunft.
Es war Nacht und nur aus einem kleinen Fenster schien noch Licht.
Sie bleiben davor stehen und sahen hinein in das kleine Zimmer.
Ein Mann saß dort, vertieft in seine Notizen und weit über den Tisch gelehnt.
Mit schnellen Bewegungen ließ er den Stift über das Papier fahren und mit jedem Strich, den er setzte, kam er der Vollendung seines Kunstwerkes näher.
Je länger das Kind hinsah, umso genauer konnte es erkennen, was er mit Worten in die Luft malte:
Flüche gegen falsche Schriften, Mut in Zeiten der Verzweiflung.
Er schrieb, wie Gut über Böse siegte und über der Wahrheit hellen Schein.
Er ließ die Leute reuen und lernen und schickte erst dann das Kind in den Wald.
Er ließ es am Leben, unfähig, es umzubringen …
Sei es auch nur der Tod in der Geschichte.
„Er schreibt von dir.“
Das Kind sah den Mann unter der Kapuze verwundert an, stimmte doch kaum etwas von dem Bild, das der Künstler zeichnete.
„Er schreibt, wie es hätte sein sollen.
Er schreibt, wie es werden soll.
Er schreibt gegen falsche Geschichten an und kreiert etwas Fantastisches.
Und all das nur, weil du sein Herz nicht loslässt.“
Das Kind durchzog ein beschwichtigendes Gefühl, welches jedoch schnell von der Trauer wieder übermannt wurde.
Ein Fremder, erinnerte sich, trauerte, bereute …
Ein Fremder.
Es nahm wieder die Hand des Kapuzenmannes und sie gingen weiter, stiegen höher und höher und irgendwann verlor das Kind die Welt aus den Augen.
Sie schienen ewig zu gehen und auch, wenn die Regenbogentreppen stets nach oben führten, wurde das Kind nicht müde.
Eine schwarze Decke umhüllte sie.
"Wir sind da.", die Stimme des Mannes, war das einzige, was die schwarze Stille durchdrang.
Danach folgte Ruhe und einen ewigen Moment lang passierte nichts.
Dann gingen nach und nach überall Lichter an.
Sie waren schneeweiß und vollführten wunderschöne Tänze auf ihren Plätzen.
Es waren die Tänzer, welche das Kind schon von der Erde gesehen hatte.
Ein Gefühl der Heimat durchzog es und sofort wurde ihm klar, dass es wirklich Zuhause war.
Hier würde es bleiben, bis es wieder auf die Erde tanzen sollte.
Der Schnee war schon lange geschmolzen und die Welt hatte ihr grünes Kleid wieder übergezogen.
Alle Kräuter und Blumen streckten nun ihre Leiber aus dem Boden, um dem Himmel entgegenzuwachsen.
Tagsüber wurde die Welt von Sonnenstrahlen erhitzt und auch nachdem die Sonne mit rotem Schein hinter den Horizont getaucht war, behielt der Wald viel ihrer Wärme fest im Arm.
Die laue Luft hatte etwas Tröstliches an sich.
Sie ging über abgelegene Wege, fern ab der Blicke der Dörfler, hinüber in den Wald.
Das Risiko, gesehen zu werden, war zwar gering, trotzdem wollte sie es nicht eingehen und den Hauptweg, welcher aus dem Dorf führte, benutzen.
Sie wusste nicht, was diese abergläubige Meute tun würde, wenn sie sie entdeckte.
Außerdem war sie schon oft auf den schmalen Pfaden gelaufen, um die verschiedensten Pflanzen für ihre Salben und für andere Medizin zu suchen.
Doch an diesem Abend wäre sie selbst an den seltensten Kräutern vorbeigegangen.
Der laue Sommerwind blies eiskalt ihren Nacken entlang.
Aufgewühlte Blätter fielen wie kleine Tänzer von den Bäumen.
Mit tausend Umdrehungen segelten sie auf den Boden.
Sie war da.
Inmitten der kleinen Lichtung, etwas versteckt vor neugierigen Blicken, stand ein kleiner Stein.
Tränen stiegen in ihre Augen, als sie sich davor niederließ.
Und während der Mond und seine Tänzer über den Himmel wanderten, kniete sie dort und weinte.
In ihrer Erinnerung schwebt immer noch das Bild des Kindes, welches hier beerdigt lag.
Nach einer Weile schweifte ihr Blick zum Himmel und genau neben dem Mond fiel ihr das Funkeln eines Sterns ins Auge.
Noch nie hatte sie einen Stern so hell lächeln sehen.

Rebel-Art-Projekt

Vor ein paar Wochen hatten wir in der Kunst-AG unter Leitung von Frau Lau und Frau Rikowski eine Kooperation mit RebelArt – die Graffiti-Könige von Chemnitz.

Michael, ein Künstler dieser Agentur, hat uns durch Zeigen und durch das Selber-Probieren-Lassen eine, für die meisten von uns neue, Kunstrichtung gezeigt, auf die man sonst vielleicht nicht gestoßen wäre. Unsere Aufgabe war es, uns etwas auszudenken, was einen tiefgründigen Sinn hat, den man vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht.

Später dann sollten wir dieses Motiv auf einen Beutel bringen – natürlich mit Spraydosen. Vorher aber haben wir auf Pappen probiert, wie es sich überhaupt anfühlt, mit Spraydosen zu hantieren. Am Anfang hatten die meisten Probleme, gerade Linien oder feine Striche auf die Pappe zu bekommen. Doch nach ein paar Minuten entwickelte man ein Gefühl dafür. Michael stand uns mit guten Tipps zur Seite, und mit seiner Hilfe sind interessante individuelle Motive entstanden. Nun ging es darum, das vorher gezeichnete Motiv auf den Beutel zu bringen. Allerdings mussten viele ihre Motive vereinfachen, um ein besseres Ergebnis erzielen zu können.

Danach ging es auch schon an die Schnittarbeiten, da wir es ohne Schablonen unmöglich auf den Beutel bekommen hätten. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es weiter mit dem Sprühen. Das Sprühen nach dem Ausschneiden war eine echte Erleichterung und als wir unsere Ergebnisse begutachten konnten, ist einem ein Stein vom Herzen gefallen, weil es so gut aussah, wie man es sich erhofft hatte. Abschließend kann man sagen, dass dieses Projekt eine echte Bereicherung an Wissen war. Beim Probieren konnte man seiner Fantasie freien Lauf lassen, während es bei dem Ausschneiden vielleicht nicht ganz so gut voran ging.

Am Ende aber waren wir alle froh über unsere Ergebnisse und mit dem, was wir gelernt und geschaffen hatten.

Colin Melchert, Klasse 7/2

ASR-Projekt

Die Kunst-AG Galeriewerkstatt, geleitet von Frau Rikowski und Frau Lau, hat in Zusammenarbeit mit dem ASR-Wertstoffhof (Weißer Weg in Chemnitz) an einem Kunstprojekt zum Thema des Recyclingprozesses vom Müll der schwarzen Tonne (Restmüll) gearbeitet.

Dabei war die Aufgabe der Schüler*innen, die wichtigsten Aussagen zur Mülltrennung mittels eines ausgedachten Maskottchens in zehn Schautafeln bildlich darzustellen. Die inhaltliche Vorarbeit hatte dabei der Biotechnologie-Grundkurs von Frau Pöttrich geleistet, welcher den Prozess des Müllrecyclings hautnah auf dem Wertstoffhof miterlebte und anhand dessen die stattfindenden Abläufe in kurzen Texten zusammenfasste, welche ebenfalls auf den Plakaten zu finden sind. Diese Schautafeln sollen der Veranschaulichung der verschiedenen Stationen im Prozess des Recyclings von Restmüll dienen, damit Kinder und Jugendliche, die den Wertstoffhof besichtigen, den Prozess besser verstehen können – von der Mülltrennung unseres Mülls der schwarzen Tonne zu Hause bis zur Verarbeitung des getrennten Mülls zu geeigneten Brennstoffen oder Materialien zur Herstellung anderer Güter. Um auch wirklich so viel wie möglich recyceln zu können, ist es also wichtig, den Müll schon bei sich daheim richtig zu trennen, weil das Thema Müll, die Trennung und Wiederverwertung jeden Einzelnen von uns betrifft!

Mit diesen Projekt nehmen wir auch am diesjährigen Umweltwettbewerb der Stadt Chemnitz teil – also Daumen drücken, dass wir mit unserer Arbeit nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern auch einen Preis ergattern können.

Roxy Anschütz & Sarah Ittner, Klasse 9/5

Gewinner Betonaward 2022

„Das Unausgeglichene im Gleichgewicht“

Ein spannendes, neues Material, was uns herausfordert und zum Umdenken anregt … wir erkunden Beton. Aber nicht als Baustoff, sondern als künstlerisches Material. Rauh, hart, anorganisch, kühl, künstlich begegnet uns dieser Werkstoff. Was kann man alles mit ihm machen? Gießen, formen, abformen, feilen? Gruppen werden gebildet und dann geht es ans Nachdenken, zeichnen, ausprobieren. Die Verarbeitung ist nicht einfach. Es stiebt, wir sieben, wiegen, schneiden Negativformen in Styrodur. Und dann bewundern wir neugierig unsere Werke. Eines davon schafft es von über hundert eingereichten Arbeiten auf Platz 1. Unser LK Kunst 11 gewinnt 1000 Euro! Das Preisgeld setzen wir als Kurs am Schuljahresende ein, um Textilien mit unseren eigenen Motiven in der Siebdruckwerkstatt im AJZ zu bedrucken. Zudem genießen wir unsere selbst gebackenen Pizzas aus dem Steinofen. Wir haben viel gelernt, hatten eine Menge Spaß und sind ganz schön mit- und aneinander gewachsen.

Jacqueline Hantzsche

 

Unser Team hat sich mit dem Thema harmonische Balance auseinandergesetzt. Hierfür haben wir uns von der organischen und lebendigen Form des Kreises inspirieren lassen und diese mit dem kalten und leblosen Beton verbunden. Durch diese Kombination und die asymmetrische Anordnung des Kunstwerkes wurde eine spannungsvolle Atmosphäre geschaffen. Es herrscht ein Ungleichgewicht im Gleichgewicht. Die Objekte kreieren auf eine eindrucksvolle künstlerische Art und Weise eine harmonische Balance. Das Symbol des Kreises steht für den Lebenskreislauf des Menschen. Diese unendliche Form ohne Anfang und Ende bildet eine Einheit und zugleich Zweiheit. Wir Menschen sind auf der Suche nach einer harmonischen Balance. Geprägt von Begegnungen und einem ewigen Wachsen in uns selbst kreisen wir durch das Leben. Dieses ewige Suchen nach der Vollkommenheit wird in unserem Kunstwerk dargestellt.

Cora Steinbach, Laurie Friedrich, Joyce Rudolph, Mia Engelmann, Tamino Beyer

Erfolgreich abgetaucht

Emil Lorenz – Weltmeister und Weltrekordhalter

Die Meldung kam erst Minuten vor dem Redaktionsschluss: Emil Lorenz, Jahrgangsstufe 11, ist Weltmeister und Weltrekordhalter seiner Altersklasse im Apnoetauchen (Schwimmen unter Wasser auf Zeit mit nur einem Atemzug) über 4 × 50 und 8 × 50 Meter! Ich hätte ihn gerne noch gefragt, ob er das Luftanhalten in bestimmten Unterrichtsstunden am Andrégymnasium gelernt habe, jedenfalls war er in meinem Englischunterricht nicht einer derjenigen, die gerne abtauchten. Es bleibt uns aber die Zeit, ihm ganz herzlich zu seinem Erfolg zu gratulieren. Emil, wir sind sehr stolz auf dich!

Romy Haubensak

An die Pinsel! Fertig? Los!

An einem herausfordernden und farbenfrohen Projekt durfte der Kunst LK 11 teilnehmen. Frau Eichelkraut hatte über den Verein der Chöre ein kreatives Projekt organisiert, welches eine Gestaltung des Pavillons auf der Schloßteichinsel zum „Chorfest Chemnitz“, welches vom 1. – 3. Juli 2022 stattfand, vorsah.

Mutig und voller Tatendrang starteten wir in Gruppen mit maßstabsgetreuen Entwürfen. Kunst, Raum und Klang sollten in der künstlerischen Umsetzung wiederzufinden sein. Und dann wurde es ernst: überdenken, überarbeiten, sich festlegen … auf Leinwände mit den Maßen 4 × 2,50 m übertragen. Literweise Farbe mischen, verdünnen … auftragen, übermalen. Jeder einzelne als Teil des Ganzen. Über Wochen hinweg habt ihr, liebe Abiturienten, Leinwände von der Kunstvorbereitung in den MZR, den Gang in der 3. Etage und wieder zurück getragen. In 90 Minuten Höchstleistungen vollbracht: Material rausräumen, Absprachen treffen, malen, aufräumen!

Das Ergebnis konnte sich zeigen lassen! Unsere Leinwände verwandelten den Pavillon in ein farbenprächtiges Kunstwerk, dass die Streicherklassen mit ihren musikalischen Beiträgen komplettierten.

Jacqueline Hantzsche